IWICE_Team_Street_ Fotograf_ Martin Hofmann
IWICE_Team_Street_ Fotograf_ Martin Hofmann Mögen Sport und Eis: Die IWICE-Gründer Lukas Weinrich, Johanna Köhler und Dirk Paffrath (von links).

Eiscreme ist lecker, aber leider auch zuckerreich und kalorienhaltig – mit Sportlernahrung hat das gewöhnlich nichts zu tun. Das haben auch Dirk Paffrath und Lukas Weinrich festgestellt, als sie nach dem Training vor einer Eisdiele standen und sich nicht durchringen konnten, eine Kugel zu kaufen. Zu ungesund kam ihnen die Süßspeise vor, nachdem sie sich gerade im Fitnessstudio abgerackert hatten.

Das war der Moment, als sie sich entschieden, eine Eismaschine zu kaufen und in der heimischen Küche mit den verschiedensten Proteinpulvern und Früchten zu experimentieren. „Nach ein paar Wochen hatten wir ein kalorienarmes, eiweißreiches Eis entwickelt, das auch noch schmeckte“, erzählt Weinrich.

Die Idee entwickelte dann die BWL-Studentin Johanna Köhler bei einem Entrepreneur-Workshop an der Universität weiter, nachdem Paffrath und Weinrich ihr davon berichtet hatten. „Dann mussten wir uns überlegen, ob wir das Ganze weiterverfolgen oder einstampfen“, sagt sie. Die drei entschieden sich weiter zu machen und gründeten im Februar 2016 ein Unternehmen für ihr Fitness-Eis namens IWICE.

Geld für die erste Produktion gab es von einem Business-Angel, der nicht namentlich genannt werden will. Auch über die Summe wollen die Gründer nicht sprechen. Als Produzenten konnten sie einen bio-zertifizierten Hersteller in der Pfalz gewinnen. „Die Entwicklung von IWICE war weit aus komplexer, als Protein in ein Eis zu mischen“, sagt Köhler. Die Rezeptur sei in industriellen Anlagen schwer zuzubereiten, da das Eiweiß mit anderen Bestandteilen reagiere und eine mehlige Konsistenz verursachen könne. Darum habe es eine Weile gedauert, bis die richtige Feinabstimmung gefunden worden sei, erzählt die Unternehmerin.

Heute gibt es ihr Eis in drei Geschmacksrichtungen: Mango, Erdbeer und Kakao. Ein Becher mit 250 Milliliter hat rund 200 Kilokalorien – und enthält 20g Protein, was in etwa ein Drittel des täglichen Eiweißbedarfs eines Erwachsenen ausmacht. „Es hat viel weniger Zucker als andere Eissorten und ist damit nicht nur für Sportler geeignet, sondern auch für Menschen, die sich bewusst kalorienarm ernähren möchten“, sagt Köhler.

Laut der Gründer kann man es nicht nur in ihrem Online-Shop, sondern auch in rund 900 Supermärkten in Österreich kaufen. „Es ist sehr schwer, in die Tiefkühlregale im Einzelhandel zu kommen“, erzählt Weinrich. Der Platz dort sei extrem begrenzt und teuer. Bald schon wird es IWICE aber auch im deutschen Lebensmitteleinzelhandel geben. Und die Gründer haben weitere Pläne: „Wir experimentieren gerade mit neuen Geschmäckern und Rezepturen.“ Beispielsweise versuchen sie für ihre körperbewusste Zielgruppe, Zucker zu ersetzen – für noch weniger schlechtes Gewissen beim Schlemmen.

Bild: Iwice / Martin Hofmann