Jurato-Management: Luis Höfer, Philipp von Bülow und Alexander Gloning (von links nach rechts)
Jurato-Management: Luis Höfer, Philipp von Bülow und Alexander Gloning (von links nach rechts) Jurato-Management: Luis Höfer, Philipp von Bülow und Alexander Gloning (von links nach rechts)

Jurato: Angebote hunderter Fachanwälte

Sich im Streitfall juristisch beraten oder vertreten lassen? Viele Menschen schrecken davor zurück, haben Angst vor hohen Kosten, langen Prozessen und viel Papierkram.

Jurato will juristische Beratung nun einfacher und transparenter machen. Über einen Marktplatz bringt das Berliner Startup Mandanten und geprüfte Fachanwälte zusammen. Dazu müssen Nutzer in drei Schritten ihren Streitfall schildern. Anschließend erhalten sie Angebote von mehreren Juristen, aus denen sie wählen können. Einige hundert Fachanwälte sind bereits auf Jurato registriert.

Gegründet wurde Jurato im September 2013 von Philipp von Bülow, Alexander Gloning sowie Philipp Venohr, der das Startup allerdings nur als Gesellschafter unterstützt. Gleich zu Beginn ergänzte Luis Höfer als CTO die operative Geschäftsführung. Anfangs wurde Jurato vom ProSiebenSat.1-Accelerator in München unterstützt, im Dezember 2013 zog das Team – zu dem mittlerweile 12 Mitarbeiter zählen – nach Berlin um.

In der ersten Finanzierungsrunde konnte Jurato nun einen mittleren sechsstelligen Betrag von einem Business Angel und dem Fachverlag Ebner aus Ulm einsammeln. Bislang verdient das Berliner Startup allerdings kein Geld – die Vermittlung ist noch kostenlos. „In einem nächsten Schritt werden die Anwälte eine fixe Provision für die Vermittlung zahlen“, erläutert Mitgründer Philipp von Bülow gegenüber Gründerszene.

Doch was, wenn die Mandanten die Plattform bei der Vermittlung umgehen und so die Provision entfällt? „Wenn wir als Plattform dazwischen stehen, fühlen sich die Nutzer sicherer, weil sie einen festen Preis zugesichert bekommen“, ist von Bülow überzeugt. „Außerdem sollen die Anwälte die Vermittlungsprovision an uns abtreten, nicht die Mandanten. Anwälte können uns nicht umgehen, weil sie die Kontaktdaten der Mandanten erst sehen, wenn der Nutzer ‚Beauftragen‘ gedrückt hat.“

Langfristig will Jurato aber ohnehin zu einer Software-as-a-Service-Plattform (SaaS) werden, erzählt von Bülow: „Mit dem eingesammelten Geld wollen wir unser Produkt weiterentwickeln, ins Marketing und in Personal investieren.“

Bild: Olivia Von Bülow