justfab gerrit muller

Mit „Fab Shoes“ wächst das JustFab-perium

Die goldene Regel des E-Commerce ist simpel: „Größe und Infrastruktur sind entscheidend, wenn man im Fashion Business schnell wachsen möchte“, lässt sich Pablo Szefner zitieren, der bisherige CEO von The Fab Shoes, dem neuesten Übernahmeobjekt des Online-Shoppingclubs JustFab (www.justfab.de). Das Vorgehen des 2010 gegründeten Unternehmens erscheint durchaus sinnvoll, spart es sich doch den kostspieligen Aufbau eines eigenen Ablegers und greift so auf schon bestehende und – im Fall von Fab Shoes – wohl funktionierende Strukturen desselben Geschäftsmodells zurück.

Das US-Startup bekommt mit Fab Shoes ab Juli Eintritt in den spanischen und französischen Markt, Szefner einen neuen Jobtitel: President France and Spain bei Justfab. Seit dem Deutschland-Launch vor etwas mehr als einem Jahr zeigt JustFab einen starken Expansionsdrang. „Deutschland war der Testmarkt, um zu sehen, ob unser Konzept angenommen wird“, blickt Europa-Geschäftsführer Gerrit Müller zurück.

Deutschland folgte vor sechs Monaten Großbritannien, nun auch Spanien und Frankreich. In der Zwischenzeit gab der einzige direkte Konkurrent in Deutschland, Team Europes ChicChickClub, auf. Die rund 150.000 Kundinnen wurden von JustFab übernommen.

„Wir haben heute in Europa über 1,5 Millionen Mitglieder. Der größte Teil davon kommt aus Deutschland“, sagt Müller. Tendenz steigend: Pro Monat kommen nach eigenen Angaben derzeit rund 100.000 Nutzer dazu.

Und mit der Übernahme von Fab Shoes werde der Kundenstamm auf einen Schlag um 500.000 weitere Kunden wachsen. Weltweit sollen es dann über 15 Millionen Mitglieder sein. Müllers Aufgabe, JustFab in Europa zu etablieren ist also im vollen Gange. Er hat ja auch schon vor seinem Engagement beim US-Shoppingclub Erfahrungen mit der Leitung eines (im weitesten Sinne) Abo-Commerce-Dienstes gemacht: als CEO und späterer General Manager International bei MyHammer.

JustFab will mehr sein als reiner Schuh-Anbieter

Doch JustFab will nicht nur mit Übernahmen wachsen, auch das Produktangebot soll weiter diversifiziert werden. Zwar werde heute noch das meiste Geld mit Schuhen umgesetzt – damit war der US-Shoppingclub ja auch einst gestartet -, aber der Verkauf von Handtaschen und vor allem Denim Jeans entwickle sich laut Müller immer besser.

Im Interview mit Redakteurin Michelle Kuepper, die für Gründerszene erstmals das Gespräch auf Deutsch führt, gibt Europachef Gerrit Müller bereitwillig Auskunft über die Ereignisse rund um die Expansion.

Er gibt sich zudem selbstkritisch und erzählt von dem, was noch nicht so gut gelaufen sei – etwa die Einführung der umstrittenen VIP-Mitgliedschaft. Auch spricht er über die Namensähnlichkeit zum anderen großen (im weitesten Sinne) Lifestyle-Portal, Fab.com. Ob der Shoppingclub von der Verwechslungsgefahr sogar profitieren mag? Dies und mehr im Video.