Die KfW fördert diese Eis-Diele – und „viel IT“.

Die KfW präsentiert gerne bodenständige Gründer. Da ist zum Beispiel Stefanie Degle aus Waldkraiburg, die Orthopädieschuhe fertigt. Oder Jochen Jung mit einer Eisdiele in Heppenheim. Beide haben vom sogenannten „ERP Startgeld“ der Förderbank profitiert, das Startups in Deutschland auf die Beine helfen soll.

Die staatliche Bank glaubt an das Modell – und hat den Topf nun kräftig aufgestockt. Eine Milliarde Euro stehen in den kommenden zwei Jahren zur Verfügung. Seit 2008 gab es 300 Millionen Euro, diese Förderperiode ist nun zu Ende.

Das Geld vergibt die Bank allerdings nicht direkt, sondern die Gründer müssen sich ein Darlehen von ihrer Hausbank holen – und sie von ihrer Idee überzeugen. 80 Prozent des Ausfallrisikos übernimmt die KfW dann etwa von den Sparkassen oder Volksbanken. Momentan liegen die Zinsen bei etwa zwei Prozent. Das ändert sich aber ab Anfang Oktober. Dramatisch dürfte die Änderung allerdings bei den aktuell niedrigen Zinsen nicht ausfallen.

Die Förderung sei „branchenneutral“, sagt Ingrid Hengster aus dem Vorstand der KfW. Es habe viele Unternehmen „im Bereich der IT“ gegeben. Etwa 20.000 Startups und junge Kleinunternehmen wolle die Bank absichern. Pro Unternehmer gibt es maximal 100.000 Euro. Die Startups können die Förderung bis fünf Jahre nach der Gründung erhalten. Zuvor waren die Kriterien strenger: Nur bis zu drei Jahre nach Gründung durften Unternehmen das Darlehen beantragen.

Seit Programmbeginn 2008 haben etwa 37.000 Gründer von der Förderung im KfW-Startgeld profitiert, die durchschnittliche zugesagte Kredithöhe betrug in diesem Zeitraum rund 50.000 EUR.

Die bewilligte Summe finanziert das erste Projekt aus dem sogenannten Juncker-Plan. Der Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker will damit insgesamt Geld in Höhe von 315 Milliarden Euro vorwiegend in Energie- und Verkehrsprojekte sowie für die digitale Infrastruktur bereitstellen. In Förderung von Wagniskapital werde auch noch ein „erträglicher Betrag“ fließen, sagte Hengster von der KfW.

Konditionen für Startups im Überblick:

  • bis zu 100.000 Euro als Darlehen
  • das Unternehmen darf höchstens fünf Jahre alt
  • Zinsen aktuell bei zwei Prozent
  • Kontakt zur KfW
Bild: KfW-Bildarchiv / Jens Steingässer