Berlin ist noch frei von Gotteshäusern

Pastor Christoph Römhild aus Hannover besitzt ein Smartphone und am liebsten nutzt er Whatsapp. Und er denkt darüber nach, wie man als Evangelische Kirche in Deutschland die Digital Natives erreichen kann. Die Substanz ist da. Keine Frage. 19.000 evangelische Kirchen gibt es in Deutschland. Zum Teil sind das eindrucksvolle Bauwerke. Jetzt will Römhild alle Gotteshäuser in der „Kirchen-App“ versammeln – Adressen, Gottesdienstzeiten, Fotos, Besonderheiten der Bauwerke, sehenswerte Kunstwerke. Es soll ja durchaus Menschen geben, die sich auf Reisen hin und wieder für Bauwerke, Kultur und Kirchen interessieren.

„Noch ist unsere App ein Experiment“, sagt Pastor Römhild, der das Projekt koordiniert, gegenüber Gründerszene. Bis jetzt sind erst 170 Kirchen zu finden. Es ist offenbar nicht ganz einfach, alle Landeskirchen unter einen Hut zu bekommen. Berlin ist laut Karte völlig frei von Gotteshäusern. Keine rote Nadel auf der interaktiven Karte in Sicht. Die nächste Anlaufstelle für Gläubige oder Interessierte wäre für Berliner laut App die Gotthardtkirche in Brandenburg an der Havel. Da liegt noch ein weiter Weg vor den Machern, all die Daten bundesweit zusammen zu tragen.

Besser sieht es in Baden-Württemberg aus. Hier stecken sogar schon viele gelbe Nadeln auf der Karte. Das bedeutet, dass es zu diesen Kirchen einen Audioguide mit Zusatzinformationen gibt. „Am Ende schwebt mir so etwas wie ein interaktiver Hochglanzbildband vor“, sagt Pastor Römhild. „Und vielleicht lassen sich Menschen über die Entdeckung von Kirchen auch an den Glauben heranführen.“ Die App gibt es für iOS und Android. So sei es.

Foto: Screenshot/Kirchen-App