„Wenn Du dich das traust, gebe ich ein Bier aus!“ Die Gründer von Klash wollen gegenseitige Herausforderungen ins Internet bringen und soziale Netzwerke mit der realen Welt verbinden. Mit der Klash-App soll man seine Freunde herausfordern, mit dem Rauchen aufzuhören oder den nächsten Marathon zu laufen. Gründerszene sprach mit den Gründern Baris und Alex über Barcelona, Challenges und soziale Netzwerke.

Klash App

Klash: Soziale Netzwerke mit der Realität verbinden

Klash (www.klashapp.com) ist eine Facebook- und iPhone-App, mit der man Freunden oder Bekannten Herausforderungen stellen kann. Die Aufforderungen nennt man dann „Klash“ – ein Nutzer „klasht“ einen andern, etwas zu tun. Der Herausforderer klasht entweder direkt eine Person aus dessen Facebook-Liste oder startet einen öffentlichen Wettbewerb, an dem jeder teilnehmen kann.

Zuschauer können Teilnehmer von laufenden Klashes unterstützen, indem diese ihnen Likes geben. Herausforderer müssen bei jedem Klash eine Belohnung für den Gewinner ausschreiben, das kann ein Bier, Ruhm und Ehre, eine Umarmung oder auch alles andere sein.

Herausforderungen für Brand-Awareness

Das Prinzip hinter der App ist, dass Nutzer mit ihren Herausforderungen unter öffentlichem Druck stehen, diese auch anzunehmen und zu gewinnen. Andersherum gesagt bekommen Nutzer öffentliche Anerkennung, wenn sie eine Herausforderung meistern. Wichtig dabei ist, dass es um reale Herausforderungen und reale Belohnungen geht. Diese Art von Motivation wollen die Macher von Klash letztendlich nutzen, um Aufmerksamkeit für Marken zu erzeugen.

In der einfachsten Form soll das so aussehen, dass eine Marke ihre Zielgruppe dazu „klasht“, etwas zu tun, und schreibt dafür einen Preis aus. Der Klash soll sich dann verbreiten und der jeweiligen Marke Aufmerksamkeit verschaffen. In Zukunft wollen die Gründer noch viele weitere Möglichkeiten auf Basis des beschriebenen Prinzips entwickeln, mit denen Brand-Awareness erzeigt werden kann.

Ein gutes Beispiel für eine gelungen Herausforderung haben die Gründer selbst geliefert. Bei der amerikanischen Startup-Show „This Week In Startups“, hat Alessandro Klash vorgestellt. Das ist soweit natürlich erstmal nichts Besonderes, die Herausforderung bestand darin, den Pitch in einem Mankini (bekannt von Borat) zu präsentieren. Der Moderator Jason Calacanis bezeichnete den Pitch als einen der besten, die er bis dahin gesehen hatte.

„God, how do we miss Barcelona!“

Die Gründer Alex Napetschnig, Alessandro Petrucciani und Baris Tamer haben sich in Barcelona, an der ESADE Business School im Master-Studium kennen gelernt und dort zusammen gewohnt. „Wir haben uns immer gern gegenseitig herausgefordert, das war praktisch die Grundlage unserer Idee“, erzählt Alex. Während des Studiums ist die Idee zu Klash entstanden, konkrete Pläne gab es damals allerdings noch nicht.

Die drei hatten Aussichten auf Karrieren in unterschiedlichen Bereichen. Baris hatte ursprünglich das Finanzwesen ins Auge gefasst: „Als unsere Zeit in Barcelona zu Ende ging, wussten wir alle, dass wir bald in unterschiedliche Richtungen gehen würden. Die Idee von Klash hat mich irgendwann einfach nicht mehr losgelassen, ich wollte das umsetzen.“

„In Barcelona ist es schwer, finanziert zu werden, dort wollen Investoren sehen, dass man große Erfolge hatte und etwas aufgebaut hat, bevor sie investieren, deswegen sind wir nach Berlin gekommen“, so die Gründer. Alex hält Berlin für den besseren Standort, weil er den Eindruck hat, dass Leute in Berlin härter arbeiten: „Natürlich gibt es auch in Barcelona viele gute Leute, die gute Arbeit machen, aber hier passiert so viel mehr und wir wollten Teil davon sein.“

„Alessandro klashes Baris to move to Berlin“

Die drei Absolventen sind mit dem Auto von Barcelona nach Berlin gekommen, ohne einen konkreten Plan zu haben, wie sie ihr Unternehmung angehen werden. Bei der ersten Gelegenheit haben sie am Startup-Weekend-Berlin 2011 teilgenommen und eine Idee präsentiert, die dann gewonnen hat.

Mit dem Gewinn war die Frage nach Arbeitsräumen geklärt, ein Coworking-Space in Berlin stand dem Team für ein Jahr zur Verfügung. Was Barcelona nicht bieten konnte, waren die zwei weiteren Teammitglieder, CTO Emiliano und Interface-Designer Roland. Erst mit den beiden war das Team komplett und Klash wurde entwickelt.

Das Produkt ist als Webapplikation schon eine Weile in der Beta-Phase online, die iPhone-App ist erst seit kurzem verfügbar. Finanziert haben sich die Gründer bisher vollständig aus eigenen Ersparnissen. Ihr nächster Klash ist die Suche nach Investoren für eine Seed-Runde und der Aufbau einer starken Userbase.

Bild/Videos: Klash