Mitgründer Toby Triebel von Spotcap

Die Berliner Kreditplattform Spotcap hat von zwei Geldgebern 14 Millionen Euro aufgenommen. Dabei handelt es sich nicht um eine Startup-typische Eigenkapitalfinanzierung, sondern um eine „Debt-Financing in einer SPV-Struktur“, erklärt Gründer Toby Triebel. Will heißen: Das Startup hat sich (Fremd-)Kapital geliehen, um es dann getreu seines Geschäftsmodells als Kredit weiter zu vergeben – zu höheren Zinsen als es selbst bezahlt. Das ist eine gängige Methode von Startups, die Geld verleihen. Heißt weiter: Eine Beteiligung am Unternehmen haben die Geldgeber dafür nicht erhalten. Über den deren Namen will Spotcap auf Nachfrage von Gründerszene keine Auskunft geben.

Erst im Februar hatte das mittlerweile 80 Mitarbeiter große Startup 31,5 Millionen Euro von der Finstar Financial Group und Holtzbrinck Ventures bekommen, allerdings als „übliches“ Eigenkapital. Die 2014 gegründete Plattform sammelte damit in den vergangenen 22 Monaten insgesamt – also samt Kredit – rund 63,5 Millionen Euro ein.

Das Startup vergibt Kredite an kleine und mittlere Unternehmen. Seit der Gründung habe Spotcap zufolge mehr als 35 Millionen Euro an Kreditlinien für kleine und mittelständische Unternehmen vergeben. Der Bewerbungsprozess dauere nur wenige Minuten und werde von einem Algorithmus vorgenommen, erklärte Triebel damals gegenüber Gründerszene. In Australien könne so zum Beispiel ein Kredit bis zu 250.000 Dollar gewährt werden.

Das frische Kapital werde für den niederländischen Markt eingesetzt, so Mitgründer Toby Triebel: „Hier ist der Bedarf an alternativer Finanzierung sehr groß.“ Mehr als 38 Prozent aller Kreditanfragen in den Niederlanden würden abgelehnt, erklärt er. Deshalb suchten immer mehr Unternehmen nach alternativen Finanzierungslösungen. „Für uns ist das ein großer Markt mit signifikantem Finanzierungsbedarf.“ In der Niederlassung in Amsterdam sind bereits zehn Mitarbeiter beschäftigt. Der deutsche Markt sei für das Startup momentan weniger interessant, so der Gründer.

Bild: Spotcap