Video Interview kununu Dr Sarah Müller

Volle Transparenz am Arbeitsmarkt: Das ist die Mission der Arbeitgeber-Bewertungsplattform Kununu. Mit über 1,5 Millionen Bewertungen von 300.000 Unternehmen ist das Wiener Unternehmen nach eigenen Angaben Marktführer in Europa. Seit Mitte 2015 ist die gebürtige Kölnerin Sarah Müller als Director Marketing & Content für das Unternehmen tätig. Im Interview mit Gründerszene Karriere macht sie deutlich: Der Trend, Job und Privatleben selbstbestimmt vereinbaren zu können, wird sich in Zukunft noch weiter verstärken.

„New Work zahlt sich aus“

Welche Ansprüche potenzielle Bewerber heute an Unternehmen stellen, könne man unter anderem anhand der meistgesuchten Benefits auf Kununu erkennen. Flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit, im Home Office zu arbeiten, seien danach laut Müller die beliebtesten Arbeitgeberkriterien. Auf Platz drei: die Möglichkeit, den eigenen Hund mit ins Büro bringen zu können.

„Branchen, in denen die neuen Formen der Arbeit schon angekommen sind, schneiden auch im Mitarbeiter-Ranking deutlich besser ab“, erklärt Müller. So seine beispielweise Arbeitnehmer in der Online- und EDV-Branche grundsätzlich zufriedener.

Freie Meinungsäußerung, aber bitte konstruktiv

Die Qualitätskontrolle der Rezensionen ist bei Kununu ein wichtiges Thema. Neben einer Reihe technischer Filter, die etwa Mehrfachbewertungen entlarven sollen, spricht Müller von „manuellen Kontrollprozessen“, in denen Beschimpfungen, rassistische Äußerungen oder direkte Namensnennungen erkannt würden. In diesen Fällen erhalte der Nutzer die Möglichkeit, seine Bewertungen im Nachhinein zu editieren und konstruktiver zu formulieren.

Persönliche Angaben der Bewertenden gebe Kununu in keinem Fall weiter. „Die Anonymität der User hat bei uns höchste Priorität, auch wenn manche Unternehmen sich das anders wünschen,“ sagt Müller. Nur bei „begründeten Zweifeln“, wie etwa einer Falschaussage, würden die Bewertenden aufgefordert, einen Nachweis für ihre Behauptung zu liefern. Allein aufgrund negativer Bewertungen finde jedoch keine Überprüfung statt. „Alles, was durch die freie Meinungsäußerung geschützt ist, geht bei uns auch online“, versichert sie.

Auch in Zukunft eine neutrale Plattform

Für die Zukunft wünscht sich Müller, dass Unternehmen noch schneller umdenken und aus den Bewertungen ihrer Mitarbeiter lernen. Kununu wolle als Plattform weiterhin neutral bleiben und keine Abhängigkeiten, etwa durch beratende Tätigkeiten, riskieren. Solche Anfragen gebe es tatsächlich häufiger, so Müller. Stattdessen soll in Zukunft eher die Interaktion zwischen (potenziellen) Mitarbeitern und Unternehmen auf Kununu gefördert werden.

Das Interview in voller Länge gibt’s hier:

Bild: Kununu