klaus hommels lakestar
Klaus Hommels 2014 bei einer Konferenz in London

350 Millionen Euro für Startup-Investments: Klaus Hommels‘ Beteiligungsgesellschaft Lakestar hat einen neuen Fonds aufgelegt, dessen Summe deutlich über der des ersten Lakestar-Topfs von 2013 liegt. Damals hatte der deutsche Star-Investor 135 Millionen Euro eingesammelt.

Investieren will der VC mit Hauptsitz in Zürich dabei in alle denkbaren Technologie-Bereiche und mit Tickets in allen Größenordnungen – „von 500.000 bis 50 Millionen Dollar“, so Hommels gegenüber der Financial Times.

Update, 31. August: Zu den Investoren des neuen Lakestar-Fonds gehören laut einer Mitteilung vom Montag auch die deutschen Digitalkonzerne Axel Springer und ProSiebenSat.1. Beide Unternehmen hatten vor wenigen Wochen angekündigt, bei Startup-Investitionen zukünftig kooperieren zu wollen. Gemeinsam investiere man einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag, so die Unternehmen.

Die erste Version des Artikels erschien am 24. August 2015. 

Mit Lakestar II katapultiert sich sein VC nun in die erste Liga europäischer Wagniskapitalgeber. Dort sind bislang Firmen wie Index, Atomico, Accel oder Balderton tonangebend.

Laut Hommels gab es ein „riesiges Interesse“ an dem neuen Fonds. Lakestar hätte „mehr als 600 Millionen Euro aufnehmen können“, sagte der deutsche Investor gegenüber TechCrunch. Die 350 Millionen Euro seien aber „die richtige Größe um unseren Portfolio-Unternehmen das richtige Maß an persönlicher Aufmerksamkeit und Unterstützung geben zu können“.

Gegenüber der FT ergänzte Hommels, der neue Fonds erlaube ihm endlich, auch Follow-on-Investments zu tätigen. „Wir haben in zwei oder drei Unternehmen investiert, die schnell gewachsen sind, aber unser Fonds hat uns nicht erlaubt, dranzubleiben. Dann sitzt du an der Seitenlinie, während die US-Amerikaner investieren. Das ist nicht das, was ich will.“

Gleichzeitig hat sich nach Hommels‘ Ansicht auch der Markt europäischer Jungunternehmen verändert: „Es gibt jetzt die Chance, Startups einen 20- bis 30-Millionen-Dollar-Scheck zu schreiben, damit diese schnell wachsen und Marktführer in Europa werden können. Diese Möglichkeit war vor fünf Jahren noch nicht da, weil es die passenden Unternehmen nicht gab.“

Nicht zuletzt will Lakestar mit dem zweiten, großen Fonds auch vorbereitet sein für eine mögliche Marktkorrektur. Er könne damit „für längere Investmentperioden planen“, so Hommels. Er wäre derzeit nicht der einzige, der das Platzen der Tech-Blase befürchtet.

Bild: Namensnennung Bestimmte Rechte vorbehalten von TechCrunch;  Hinweis: Axel Springer ist Gesellschafter der Business Insider Deutschland GmbH, dem Medienhaus von Gründerszene. Weitere Informationen zu Business Insider findet ihr hier: www.businessinsider.de/informationen/impressum