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len-focken-google-ana­lytics-iq Len Focken mit sei­nem Google-Ana­lytics-IQ-Zertifikat

Ein Beitrag von Torben Lux, Redakteur bei OnlineMarketingRockstars.de. 

In sei­ner Frei­zeit spielt der 15-jährige Len Focken Cello und ein biss­chen Gitarre, macht Karate und geht natür­lich noch zur Schule. So weit, so nor­mal.

Neben­bei hat der junge Ham­bur­ger aber etwas erreicht, was in sei­nem Alter welt­weit noch nie jeman­dem zuvor gelun­gen ist. Er hat mit 15 Jah­ren die Google-Ana­lytics-IQ-Prüfung (Google Analytics Individual Qualification) bestan­den und ist damit der jüngste Absol­vent aller Zei­ten. Online Marketing Rockstars hat­te das Young Talent zu Gast im Rockstars-Office und hat mit ihm über sei­nen bis­he­ri­gen Wer­de­gang und Zukunfts­pläne gespro­chen.

Herz­li­chen Glück­wunsch zu die­sem tol­len Ergeb­nis bei der Google-Ana­lytics-IQ-Prüfung. Du bist aktu­ell der welt­weit jüngste Absol­vent – wie ist es dazu gekom­men?

Das Ergeb­nis hat mich natür­lich auch sehr gefreut. Um das zu erklä­ren, muss ich glaube ich etwas aus­ho­len. Ich bin schon län­ger sehr tech­nik­be­geis­tert. Des­halb hatte ich mich ver­gan­ge­nes Jahr bei der Hacker School in Ham­burg ange­mel­det, wo Jugend­li­che das Pro­gram­mie­ren ler­nen kön­nen. Nach dem Kurs im Juni 2014 brauchte ich dann einen Platz für mein Schü­ler­prak­ti­kum und habe ein­fach mal mit Timm Peters gespro­chen, einem der Geschäfts­füh­rer der Schule. Er hat mir dann ein Prak­ti­kum bei der Ham­bur­ger Agen­tur Minis­try ver­mit­telt und war für die Zeit dort auch mein Betreuer.

Und da hast Du dann direkt die Prü­fung machen kön­nen?

Nein, natür­lich nicht sofort. Erst ein­mal habe ich dort in drei Wochen viel gelernt. Meine Auf­gabe war es, eine eigene Web­site zu bauen und zu desi­gnen. Ich habe dar­auf­hin dann die Seite mei­ner Mut­ter mit Joomla umge­baut [Anm. d. Red.: Dr. Ste­fa­nie von Berg, für die Grü­nen in der Ham­bur­ger Bür­ger­schaft]. Und dann bin ich auch das erste Mal mit Google Ana­lytics in Berüh­rung gekom­men. Im Unter­neh­men fand zu dem Zeit­punkt auch schon ein Zer­ti­fi­zie­rungs­trai­ning für die Prü­fung statt. Das sind immer zwei volle Tage. Da habe ich mich dann ein­fach mal für sechs Stun­den dazu­ge­setzt. Natür­lich, noch ohne am anschlie­ßen­den Test teil­zu­neh­men. Ich wurde ja auch ein biss­chen ins kalte Was­ser geschmis­sen, weil ich bis dahin ja wie gesagt noch nie Kon­takt mit Google Ana­lytics hatte. Aber danach konnte ich dann bei mei­ner eige­nen Seite ein biss­chen her­um­spie­len und ausprobieren.

Was genau hat Dich am Thema Web-Analyse begeis­tert?

Ich finde es ein­fach span­nend, live sehen zu kön­nen, wie viel User gerade was auf einer Seite machen, wo sie her kom­men und wel­che Aus­wir­kun­gen direkt kleine Ände­run­gen an der Seite haben. Zum Bei­spiel konnte ich sehen, wel­che Menü­punkte auf der Seite mei­ner Mut­ter am bes­ten geklickt wer­den – und dann dem­ent­spre­chend umbauen.

Wie ging es dann wei­ter? Konn­test Du beim nächs­ten Ter­min das gesamte Semi­nar inklu­sive der Prü­fung absol­vie­ren?

Das Prak­ti­kum dau­erte ja lei­der nur drei Wochen, des­halb ging das dort lei­der nicht. Dann hat aber wie­der Timm Peters gehol­fen. Er ist auch im Vor­stand von der Digi­tal Ana­lytics Asso­cia­tion (DAA) in Deutsch­land, die sich genau mit dem Thema Daten­ana­lyse aus­ein­an­der­set­zen. Und ein wei­te­res Vor­stands­mit­glied, Hol­ger Tem­pel, hatte in sei­ner Firma bald wie­der einen Ter­min für die Prü­fung. Da wurde ich dann ein­fach gefragt, ob ich teil­neh­men möchte.

Da muss­test Du wohl nicht lange über­le­gen.

Genau. Ich hatte dann auch noch genug Zeit, mich bis zum Ter­min am 3. März vor­zu­be­rei­ten. Im Inter­net gibt es ja super viele Trai­nings­mög­lich­kei­ten, wobei ich ehr­lich gesagt gar nicht so viel gemacht habe. Es gab ja auch wie­der die zwei Tage Semi­nar direkt vor der Prü­fung, das hilft natür­lich auch noch mal sehr.
Len-Focken-Certification 1

Wie läuft die Prü­fung an sich ab?

Es ist eine Open-Book-Prüfung. Es hat also jeder einen Lap­top und natür­lich Zugang zum Inter­net, wo man in Unter­la­gen nach­schauen kann. Die sind aber, genau wie der Test, kom­plett auf Eng­lisch gehalten. Und dann hat man 90 Minu­ten Zeit für 70 Multiple-Choice-Fragen. Um zu beste­hen, muss man min­des­tens 80 Pro­zent der Fra­gen rich­tig beantworten.

Das hast Du ja mit dei­nen 92 Pro­zent locker geschafft – sogar in nur 40 Minu­ten. Und nun bist du mit 15 Jah­ren welt­weit der jüngste Absol­vent die­ser Prü­fung. Wie geht es jetzt wei­ter? Gab es schon erste Fir­men, die auf Dich auf­merk­sam gewor­den sind?

(Lacht) Nein, Anfra­gen gab es noch nicht. Aber da bin ich eigent­lich auch froh drum. Ich werde defi­ni­tiv erst ein­mal meine Schule been­den. Und dann möchte ich auch gern noch ins Aus­land gehen. Über ein Stu­dium oder so habe ich mir tat­säch­lich noch gar keine Gedan­ken gemacht.

Len, vie­len Dank für das Gespräch. Und viel Erfolg für Deine Zukunft.

Die Google-Ana­lytics-IQ-Prüfung für Ein­zel­per­so­nen wurde 2008 ein­ge­führt. Ende 2014 gab es welt­weit rund drei Mil­lio­nen aus­ge­stellte Zer­ti­fi­kate, die jeweils 18 Monate gül­tig sind.

Dieser Artikel erschien zuerst auf OMR.com.
Bild: Torben Lux