Lieferdienste

Zwei Marken, ein Ziel

Für einen stattlichen Millionenbetrag hatte der niederländische Lieferservice-Vermittler Takeaway.com kürzlich den deutschen Wettbewerber Lieferando übernommen. Nun gibt Takeaway.com-Boss Jitse Groen einen Einblick in die Zukunft der beiden deutschen Töchter – mit Lieferservice.de sind die Niederländer nämlich auch selbst hierzulande aktiv. Beide Marken sollen parallel weitergeführt werden, erklärte Groen dem Wall Street Journal.

Derzeit sehe man sich, beide Plattformen zusammen gerechnet, als Nummer zwei im deutschen Markt, vor der Delivery-Hero-Tochter Lieferheld und hinter dem Marktführer Pizza.de. Um die Nummer eins hierzulande zu werden, so die Ansage Groens, wolle Takeaway das Marketing komplett auf Lieferando konzentrieren. Die Kunschaft von Lieferservice.de sei etwas älter als die von Lieferando – und etwas treuer. Offenbar möchte Takeaway diese Basis nicht durch einen Markenwechsel aufs Spiel setzen.

Die Kampfansage an Pizza.de ist deutlich: Man habe bereits in anderen Ländern gesehen, dass man nur als Nummer eins gute Geschäfte machen könne. „Als Nummer zwei verdient man fast gar nichts, das ist keine gute Position“, lässt sich Groen in dem Bericht zitieren. Damit stichelt er gleich auch gegen den Dritten im Bunde, Lieferheld.

Entlassungen plane Takeaway weder bei Lieferando noch bei Lieferservice.de, die Teams von 70 Mitarbeitern in Berlin und 50 im westfälischen Gronau sowie im niederländischen Enschede sollen per Videokonferenzen zusammenarbeiten. Darüber hinaus sollen die Restaurant-Datenbanken ausgetauscht und Berlin zum zentralen Entwicklungsstandort werden – die internationalen Takeaway-Töchter wolle das Unternehmen fortan auf der Lieferando-Plattform betreiben.

Bild: © panthermedia.net / Arne Trautmann