Lilium

Für Lilium Aviation läuft es gerade richtig gut: Erst hob das selbst entwickelte Elektroflugzeug beim ersten Testflug planmäßig ab, flog eine Runde und landete danach wieder sicher. Nun erlebt das Münchner Startup auch in der internationalen Presse einen Höhenflug. „Ist das die Zukunft des Ridesharings?“, fragt die britische Daily Mail, auch die US-amerikanische Wired, The Verge, der Telegraph und Techcrunch berichteten. Mashable nannte das Flugtaxi „das bisher coolste fliegende Auto“.

Gefeiert wird das Startup, in das auch DHDL-Löwe Frank Thelen investiert ist, für den weltweit ersten erfolgreichen – wenn auch unbemannten – Testflug eines Elektroflugzeugs, das senkrecht starten und landen kann. 36 Elektromantelpropeller treiben das Fluggerät dafür an, wovon jeweils zwölf auf den hinteren und je sechs auf den vorderen Tragflächen befestigt sind. Die Triebwerke saugen dabei wie bei herkömmlichen Flugzeugturbinen Luft an, verdichten sie und lassen sie am Ende entweichen. Betrieben wird der Kompressor allerdings durch einen Elektromotor.

Lilium Aviation ist nicht allein auf dem Markt. Gerade kündigte beispielsweise der slowakische Entwickler Aeromobil auf der Automesse Top Marques Monaco an, dass ein eigenentwickeltes Flugauto serienreif sei. Aeromobil bastelt an einem fliegenden Sportwagen mit acht Meter breiten Tragflächen, die auf dem Rücken zusammenfaltet werden können. Allerdings ist das Flugzeug nicht elektrisch betrieben und verlangt von seinem Fahrer einen Pilotenschein. Bei einem Testflug 2015 stürzte zudem ein Prototyp ab und wurde schwer beschädigt.


Fliegende Autos: vom Katamaran bis zum Gyrokopter

Die Entwickler von Lilium Aviation wollen ihr Fluggerät hingegen als Lufttaxi im Markt platzieren. Mit einer Reichweite von 300 Kilometern soll es Reisende fünf Mal schneller als auf der Straße befördern. Kunden sollen den Lilium-Jet per App ordern und für die Strecken ähnlich viel wie für eine vergleichbare Taxifahrt im Auto zahlen.

2016 hatte sich Atomico, einer der wichtigsten europäischen VCs und Investmentfirma von Skype-Gründer Niklas Zennström, mit zehn Millionen Euro an Lilium beteiligt. Auch die europäische Raumfahrtagentur ESA unterstützt das Münchner Unternehmen. Zu vor hatte das Startup in einer Seed-Runde 2015 sein Startkapital von E42, der Investmentfirma von DHDL-„Löwe“ Frank Thelen, erhalten. Der feiert sein Investment daher gestern auch in einem Medium-Artikel. Nach dem Investment „habe ich damals Anrufe und Mails von Investoren und Freunden bekommen, die fragten, ob das ein Witz sei“, so Thelen, „heute aber feiern wir den erfolgreichen Flug.“

Bild: Lilium