Locafox wurde im Juni 2013 von Fabian Friede (CMO), Lukas Zels (CFO/COO), Rob Morgan (CTO), Michael Wendt (CPO) und Karl Josef Seilern (CEO) (v.l.n.r.) gegründet.

Die Local-Shopping-Plattform Locafox kann sich über Millionen von mehreren Investoren freuen: Neben Altinvestor Holtzbrinck Ventures beteiligte sich die Deutsche Druck- und Verlagsgesellschaft als Leadinvestor an dem Berliner Startup. Auch der Unternehmer Max Iann und Payback-Gründer Alexander Rittweger zogen wieder mit. Damit liegt die Gesamtfinanzierung von Locafox, das im Juni 2013 gegründet wurde, im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Die letzte Runde konnte das Unternehmen im vergangenen September abschließen.

Locafox hat eine Local-Shopping-Plattform entwickelt, die Verbrauchern dabei hilft, Produkte in Geschäften in ihrer Nähe zu finden. Konkret heißt das: Kunden suchen auf der Seite nach einem Produkt, wählen einen Laden in der Nähe aus und reservieren dort das Produkt, um es später abzuholen. Nach eigenen Angaben durchsucht Locafox 350 Händler-Sortimente für 500.000 Produkte. Bisher ist Locafox hauptsächlich im Großraum Berlin und für die Produkt-Kategorie Elektronik einsetzbar. Mit dem eingesammelten Kapital soll sich das ändern: Neben Berlin sollen weitere Regionen und Städte – darunter Hamburg, Köln und Düsseldorf – erschlossen werden. Außerdem will Locafox bald mehr Händler für Produkte aus den Kategorien Bücher, Sport und Freizeit, Möbel und Spielzeug anzeigen.

Das Berliner Startup wurde von dem ehemaligen Rocket-Manager Karl Josef Seilern sowie Fabian Friede, Lukas Zels, Michael Wendt und Rob Morgan gegründet. Mit ihrem Modell wollen die fünf die Offline- und Onlinewelt verbinden und stationäre Händler unterstützen: „Die Strukturen des Handels haben sich durch die Digitalisierung und technologische Neuerungen nachhaltig verändert“, sagt Locafox-CEO Seilern. „Das hat auch Auswirkungen auf die Innenstädte. Wir möchten mit Locafox die Vielfalt in unseren Innenstädten bewahren und den Händlern dabei helfen, ihr Stationärgeschäft erfolgreich mit dem Internet zu verbinden, um so wieder vermehrt Online-Kunden in den Laden zu holen und gegen die Konkurrenz aus dem Web gewappnet zu sein.“

Das Startup verdient Geld über die Zusammenarbeit mit den Händlern. Die müssen eine Kommission zahlen, wenn ein Kunde ein Produkt über Locafox reserviert und kauft. Außerdem hat Locafox ein pro-Klick-basiertes Abrechnungsmodell. Das heißt: Wenn ein Konsument Details zu einem Geschäft abfragt – zum Beispiel die Öffnungszeiten – geht Locafox davon aus, dass er ein Interesse daran hat, dieses Geschäft aufzusuchen und nimmt deswegen Geld von dem Händler. Aufnahmegebühren und monatliche Pauschalen gibt es hingegen nicht.

G Tipp – Lesenswert bei Gründerszene Locafox-CEO Karl Josef Seilern im Interview

Die Investoren glauben, dass Locafox die bisher starke Trennung zwischen online und offline auslösen kann. David Kuczek, Partner bei Holtzbrinck Ventures, sagt zu dem Deal: „Local-Commerce ist ein extrem interessanter und rasant wachsender Markt, und wir sehen riesiges Potenzial in Locafox. Die Grenzen zwischen On- und Offline verschwimmen im Handel immer mehr; die strikte Trennung der Kanäle ist schon längst nicht mehr zeitgemäß.“

Derzeit arbeiten rund 45 Mitarbeiter für Locafox. Bis Ende des Jahres möchte Locafox bis zu 15 neue Mitarbeiter in den Bereichen IT, Sales und Marketing einstellen.


So sieht das Büro von Locafox aus: 

Ein Startup-Fuchsbau in Berlin-Kreuzberg

Bild: Locafox