General Motors Präsident Dan Ammann (Mitte) mit Lyft Inc. Co-founders John Zimmer (rechts) und Logan Green (links)

Lyft, 2012 von Logan Green und John Zimmer in den USA gegründet, stand bisher immer etwas im Schatten von Uber, dessen weltweite Expansion die Konkurrenz hinter sich gelassen hat. Doch seit dem vergangenen Herbst bewegt sich einiges bei Lyft. Erst konnte man eine Kooperation mit Didi Kuaidi, dem größten Uber Konkurrenten in China, eingehen, die alleine 100 Millionen Dollar einbrachte. Dann folgte eine weitere Finanzierungsrunde in Höhe von rund einer Milliarde Dollar, die den Wert der Firma auf 4 Milliarden Dollar hob. Nun hat Lyft den nächsten Coup gelandet.

 Der US-Hersteller General Motors investiert 500 Millionen Dollar in das Unternehmen, was den Wert von Lyft auf knapp 5 Milliarden Dollar anhebt. Dafür bekommt General Motors, neben den Firmenanteilen, einen Platz im Vorstand. Gemeinsam will man ein „Autonomous On-Demand-Network“ von Fahrzeugen aufbauen. Genauer ausgedrückt: GM will über Lyft eine Flotte von Fahrzeugen an den Start bringen, die autonom unterwegs sind und zum Beispiel per App abgerufen werden können. Bei GM denkt man allerdings noch weiter.

Alle Hersteller experimentieren mit neuen Vertriebsformen herum. Audi probiert gerade in den USA zwei neue Systeme aus, der neue Konkurrent Faraday verspricht ebenfalls neue Möglichkeiten in Sachen Carsharing. GM und Lyft werden ebenfalls in diesem Bereich aktiv werden. „Für uns zeigt sich die Zukunft der individuellen Mobilität vernetzt, ununterbrochen und autonom“, so Dan Amman, President General Motors Company, in der Pressemitteilung. John Zimmer von Lyft ergänzt „Zusammen werden wir die traditionelle Welt des Autobesitzes neu definieren.“

GM stellt sich mit Lyft komplett neu auf. Bisher war der Konzern in Sachen Mobilitätsstrategien eher zurückhaltend. Man hat weder in Car-Sharing, noch in andere Bereiche investiert. Nachdem vor allem BMW und Daimler in den letzten Jahren in diese Segmente massiv Geld gepumpt hatten und der Trend dahin geht, dass traditionelle Autohersteller sich als Mobilitätsdienstleister verstehen, hat GM jetzt reagiert. Das lässt vor allem den Hauptkonkurrenten in den USA, Ford, schlecht aussehen, der bisher nichts in dieser Richtung angekündigt hat.

Interessant ist die Investition auch in Hinblick auf den Kampf zwischen Uber und Lyft. Zwar hat Uber in Sachen Fahrgastzahlen die Nase vorne, allerdings fehlt Uber bis heute die Unterstützung aus der Automobilindustrie. Hier hat Lyft vor allem im US-Markt nun einen deutlichen Vorteil.

Bild: General Motors