Alexander Gomer
Alexander Gomer Alexander Komer überraschte die Löwen mit seinem „Kornfetti“

Das Holi-Festival ist ein indisches Frühlingsfest, das auch hierzulande mit Musik und Farbpulver gefeiert wird. Der erste, der diese Farben in Europa herstellte, ist Alexander Gomer. Er tüftelt jetzt an einer eigenen Event-Idee: der angeblich „buntesten Kissenschlacht der Welt“. Bei der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ forderte er diese Woche dafür 100.000 Euro von den Investoren. Doch das Geld wollte keiner der Löwen rausrücken.

Gomer ist 28 Jahre alt, übernahm 2011 den Brandschutzvertrieb des Vaters und machte sich 2012 mit einem Verleih für Beschallungsanlagen selbständig. 2013 gründete er die Mach Dich Bunt GmbH, über die er unter anderem das Holi-Pulver verkauft. Das Pulver für drinnen und draußen vertreibt er auch über den Onlineshop Machdichbunt.de. Dort gibt es weiteres Festival- und Party-Zubehör zu kaufen, wie etwa UV-Farben oder Seifenblasen. Der Gründer im Gespräch.

Alexander, wie kamst du dazu, buntes Pulver zu verkaufen?

2012 wurde ich auf das Holi-Pulver aufmerksam und entwickelte 2013 gemeinsam mit meinem Mitgründer ein eigenes Produkt, das „Mikrokonfetti“, das wir an Festival-Veranstalter verkaufen wollten, die es als Holi-Pulver auf dem Event vertreiben. 2014 haben wir es dann auf den Markt gebracht und einen guten Umsatz erzielt.

Bei der Sendung von „Die Höhle der Löwen“ in dieser Woche hast du ein anderes Produkt vorgestellt, das „Kornfetti“.

Wir stellten fest, dass es noch kein Produkt gab, um ein Holi-Festival auch in geschlossenen Räumen feiern zu können. Also habe ich das Kornfetti entwickelt, das wasserlöslich ist und nicht färbt. Mein Mitgründer ist dann nach Australien gegangen und ich habe seine Anteile übernommen und das Unternehmen weiter geführt.

Video: Das Pulver von Mach Dich Bunt in Aktion

Du hast noch ein weiteres Produkt im TV beworben: eine Kissenschlacht. Was hat es damit auf sich?

Wir haben zu Anfang den Fehler gemacht, kein eigenes Festival-System entwickelt zu haben. Das wollen wir mit „Pillow Fight“ anders machen. Es wird eine Vorbestellung des Events bis zum 1. Januar geben. Danach werden wir 2017 mindestens sechs Großstädte bereisen, um die bunteste Kissenschlacht der Welt zu zelebrieren. Das wird ähnlich wie bei einem Holi-Festival ablaufen: Es wird einen Countdown geben, nach dem die Teilnehmer gemeinsam eine friedliche Kissenschlacht halten werden. Wir verkaufen die bunt gefüllten Kissen vor Ort und Fremdveranstalter können bei uns eine Lizenz für das Event erwerben und bekommen dafür unter anderem die Kissen.

Eine friedliche Kissenschlacht?

Der Hintergrund ist: Kämpfe mit Kissen und Konfetti statt mit Bomben. Das klingt vielleicht banal, aber wir wollen für etwas Gutes stehen. Einen Teil der Einnahmen spenden wir an Hilfsorganisationen.

Die Investoren hatten während der Show sichtlich Spaß, wie war es für dich?

Es war mein allererster Pitch überhaupt. Und dann auch noch vor der Kamera und vor Investoren, die sehr erfolgreich sind. Ich war viel zu angespannt und nervös.

In der Sendung wolltest du 100.000 Euro für zehn Prozent der Firma, aber niemand investierte. War das zu hoch gepokert?

Das war nicht zu hoch gepokert. Wir haben 2014 alleine mit dem Mikrokonfetti einen Umsatz von 650.000 Euro Netto erzielt.

Und 2015 war der Umsatz noch höher?

Nein, das war er nicht. 2015 wurden wir kopiert und dadurch hat sich der Umsatz halbiert. Das war ärgerlich, denn wir hatten etwas aufgebaut und eine eigene Rezeptur entwickelt. Das war ebenfalls ein Grund, warum wir einen Schritt weiter gegangen sind und das Kornfetti entwickelt haben. Aktuell wächst unser Umsatz wieder.

Während der Show wolltest du einen Löwen als Partner gewinnen. Gibt es jetzt einen anderen?

Jetzt suchen wir gerade große Festivalveranstalter, die schon bewiesen haben, neue Events gut zu platzieren und zu vermarkten. Da wird es die ein oder andere größere Kooperation geben.

BILD: VOX / BERND-MICHAEL MAURER