Manglory
Manglory Men in Black: Die Manglory-Gründer Hugo Candeias (links) und Cantek Çetin dulden auf ihrer Seite keinen „Mädchenkram“

Männer-Bekleidung fristet in der Regel ein betrübliches Dasein. Meistens befindet sich die Herren-Abteilung hinten im Laden oder am anderen Ende der Rolltreppe. Und auch flächenmäßig ist sie vergleichsweise überschaubar. Männern und ihren Klamotten hat der Berliner Onlineshop Manglory deshalb eine eigene Plattform gewidmet. Zu kaufen gibt es dort neben Kleidung allerdings auch Produkte wie elektrische Zahnbürsten, Shampoo oder Helikopter-Rundflüge. Denn: Männer kaufen am liebsten alles an einem Ort, meint Gründer Hugo Candeias.

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Manglory_Screenshot Auf Manglory werden neben Uhren und Lautsprechern auch Shampoo und Helikopter-Rundflüge angeboten.

Überhaupt empfindet der gebürtige Portugiese den E-Commerce als zu weiblich. Den „ganzen Mädchenkram sowie sonstige unnütze Produkte“ habe er deshalb zugunsten von „coolen Männer-Produkten“ weggelassen.

In seinem Shop stecke „schon eine Menge Macho,“ gibt Candeias zu. Das sei volle Absicht. Denn: „Ich habe Newsletter von einigen großen Modeketten abonniert“, erzählt er. „Im Teaser sind dort meistens Frauen zu sehen.“ Dass Männer dabei nicht sehr relevant zu sein scheinen, störe ihn.

Manglory betreibt der ehemalige Rocket- und MyTaxi-Marketing-Manager zusammen mit CTO Cantek Çetin. Im vergangenen Sommer sammelten die beiden im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne etwas über 25.000 Euro ein.

Die Plattform ist eine Art Kurator: Will der Kunde Produkte kaufen, wird er auf die entsprechenden Anbieter-Seiten weitergeleitet. An die bislang angeschlossenen 66 Shops sollen so nach Angaben von Candeias seit dem Start von Manglory im vergangenen Oktober insgesamt eine Million Euro geflossen sein. Dafür kassierte das Startup Provisionen. Ein zentraler Warenkorb soll bis Mitte dieses Jahres eingeführt werden, also der Verkauf von Produkten über Manglory.

Startups wie Modomoto oder Outfittery haben Männer als Zielgruppe bereits für sich entdeckt. Ebenso das britische Online-Versandhaus Net-a-Porter, das über seinen Herren-Ableger Mr Porter Kleidung und Lifestyle-Produkte wie hippe Zahnpasta oder Kameras verkauft.  Dessen ist sich Candeias bewusst. „Aber bei uns gibt es alles an einem Platz. Männer mögen das, denn wir shoppen mit Logik. Frauen dafür mit Emotionen.“

Bild: Manglory; Update, 01.03.2016, 9 Uhr