Die eigene Geschäftsidee vor potenziellen Geldgebern und anderen Interessierten zu pitchen, ist eine der Fertigkeiten, die jeder Gründer beherrschen sollte. Und da ein Fahrstuhl ein reichlich ungeeigneter Ort dafür ist, haben junge Startups im Format „Frischlingsfragen“ von nun an die Möglichkeit, sich und ihr Geschäftsmodell kurz und präzise vorzustellen: Gründerszene stellt zehn Fragen, und dieses Mal antwortet Mention (www.mention.net).

Gründerszene Frischlingsfragen Startupvorstellungen Interview

1. Wer seid Ihr und was macht Ihr?

Ich bin Henrik [Schleicher], Country-Manager Deutschland von Mention. Wir von Mention wollen Social-Media-Monitoring revolutionieren, es für alle zugänglich machen und mehr bieten als nur ein Monitoring-Tool. Mention soll helfen, die komplette Koordination der Social-Media-Aktivitäten zu vereinfachen und effizienter abzuwickeln.

2. Hinter jedem Erfolg steckt eine Vision. Wie seid Ihr auf Eure Idee gestoßen?

Die Idee, eine Media-Monitoring-Software zu entwickeln, ist durch unsere Arbeit an verschiedenen Gründungen und Startups entstanden. Wir wollten natürlich wissen, wie die Medienresonanz auf unsere neuen Gründungen ausfällt. Besonders wichtig ist heute natürlich auch, wie die sozialen Medien ein Unternehmen sehen. Ein Tool, das all diese Möglichkeiten bietet, gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Also beschlossen wir, uns selber eins zu bauen und waren begeistert von der Idee.

3. Noch wichtiger als die Idee ist häufig das Team. Wer sind die Gründer, was habt Ihr vorher gemacht und wie habt Ihr zueinander gefunden?

Wir sind ein bunter Haufen von Leuten und kennen uns schon lange von gemeinsamen Projekten unter dem Dach von eFounders in Paris und Brüssel. Ähnlich wie in Berlin ist die Startup-Szene dort auch überschaubar und man kennt sich vielfach einfach. Die Gründer sind Thibaud Elziere (Gründer von Fotolia (www.fotolia.com) und Mitgründer von eFounders), Edouard de La Jonquière (CEO, CEO PressKing), Arnaud Le Blanc (CTO, CTO PressKing) sowie Didier Forest (Art Director).

4. Viele Gründungsideen sind nicht gänzlich neu. Was ist Euer USP und was macht Ihr anders als alle anderen?

Unsere Gründungsidee wurde aus der Not heraus geboren, weil es das, was wir gesucht und gebraucht haben, noch nicht gab. Also haben wir unsere hohen Maßstäbe an das zukünftige Produkt angelegt und es nach unseren Wünschen programmiert. Wir perfektionieren es immer noch jeden Tag weiter. Unsere USP ist, dass man mit Mention auch reibungslos im Team arbeiten kann und die kostenlose Version genau die gleichen Features bietet wie die kostenpflichtige Version.

Diese unterscheidet sich nur durch ein größeres Kontingent an „mentions“, also Nennungen im Netz. Gleichzeitig bündeln wir Hunderte Quellen in einem Tool. Dazu noch ein Super-Design, Mehrsprachigkeit und eine Technik, die sich dem Benutzer anpasst. Dies geschieht mithilfe unserer Anti-Noise-Technologie, die dazu beiträgt, unerwünschte „mentions“ zu vermeiden.

5. Zum Business: Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell? Und wie groß ist das Marktpotenzial?

Unser Markt kennt eigentlich keine Abgrenzung. Jeder Mensch, der einem Name, einer Marke oder sonst einem Suchbegriff auf unkomplizierte Art und Weise im Netz und sozialen Netzwerken folgen möchte, ist ein potenzieller Mention-User. Auch „Prosumer“ sind unsere User, Verbraucher, die gleichzeitig Produzenten sind. Die Monetarisierung erfolgt über User, denen unser Freemium-Account mit 1.000 kostenlosen „mentions“ pro Monat nicht ausreicht. Diese User können Pakete mit 5.000, 10.000, 50.000 oder 100.000 „mentions“ pro Monat kaufen.

6. Ideen umzusetzen kostet Geld. Wie finanziert Ihr Euch?

Die ersten sechs Monate finanzieren wir uns über unseren Business-Accelarator eFounders. Für die Zeit danach suchen wir bald einen Investor.

7. Gibt es etwas, das Euch noch fehlt? Ein Mitarbeiter, ein Investor oder ein Büro?

Momentan haben alles, was wir brauchen: Ein Super-Team, ein großes neues Büro in Paris sowie weitere kleines Büros in Berlin, Brüssel und San Francisco. Ab dem Herbst wäre es dann schön einen Investor mit ins Boot zu holen.

8. Gibt es ein großes Vorbild für Euch?

Vorbilder sind ganz klar Dropbox (www.dropbox.com) und Evernote (www.evernote.com). Die Produkte sind einfach aber gut und bieten jedem Nutzer einen greifbaren Mehrwert. Dazu bieten auch sie nur ein Produkt an, das für alle Nutzer gleich ist und lediglich von „heavy Usern“ bezahlt werden muss. Wenn wir mit Mention ein ähnliches Wachstum wie diese beiden Unternehmen erzielen könnten, wäre das natürlich auch sehr gut.

9. Stellt Euch vor, Ihr könntet ein Lunch gewinnen. Wen würdet ihr aus der deutschen Startup-Branche gerne mit an den Tisch holen?

Nicht sehr kreativ: Oliver Samwer. Etwas über seine Motivation und seinen Antrieb zu erfahren, wäre sicherlich sehr interessant.

10. Wo steht Ihr heute in einem Jahr?

In einem Jahr wollen wir eine Million User und unser Hauptquartier in die USA verlegt haben. Unser Produkt soll natürlich weiter gereift sein, ohne dabei seine einfache Handhabung und den absoluten Mehrwert für unsere User verloren zu haben.