Der Accelerator des Pharma-Konzerns Merck geht in die zweite Runde: Drei Health-Startups ziehen gegenüber der Firmenzentrale in Darmstadt ein. Die Startups haben sich damit gegen 200 Bewerber aus 33 Ländern durchgesetzt, heißt es vom Unternehmen.

Die Gewinner – aus Deutschland, Uganda und Israel – bekommen je eine Summe von 25.000 Euro, ohne Anteile abgeben zu müssen und arbeiten für drei Monate im Innovationszentrum von Merck.

Das sind die drei Startups:

  • Matibabu aus Uganda will Malaria via Smartphone diagnostizieren. Dazu ist keine Blutabnahme nötig, stattdessen verwenden sie einen Sensor, den die Gründer zusammen mit der App entwickelt haben. Dieser wird am Finger befestigt und kann durch einen Lichtstrahl eine potentielle Veränderung der roten Blutkörperchen erkennen. Besteht eine Infektion mit Malaria, absorbieren die Blutkörperchen das Licht stärker. Das Startup konnte nach eigenen Angaben bereits 75.000 US-Dollar einsammeln.
  • Das Team von Check-Er aus Israel hat eine App entwickelt, die Wartezeiten in Notaufnahmen verkürzen soll. Das wird ermöglicht, indem die App schon vor dem Besuch die Symptome abfragt. Dem Patienten wird daraufhin gesagt, wie lange die zu erwartende Wartezeit ist. Davon sind Notfälle natürlich ausgenommen. In Israel steht ein erster Testlauf mit der App an, 15 Krankenhäuser nehmen daran teil.
  • Peat aus Hannover will den Gebrauch von unnötigen Pestiziden reduzieren. Auch das geschieht per App: Landwirte machen Fotos von geschädigten Pflanzen und lassen diese von einer Software erkennen. Hinter der Software steht ein Mechanismus, der mit Künstlicher Intelligenz arbeitet und die Merkmale von erkrankten Pflanzen visuell erlernt. Andere Apps mit ähnlichem Ansatz seien nicht lernfähig und könnten daher nicht mithalten, sagten die Gründer beim Pitch.

Bald will Merck ein ähnliches Partner-Programm in Nairobi starten. Details zum dortigen Auswahlprozess sind noch nicht bekannt.

Das waren die drei Startups der letzten Runde.

Bild: Gettyimages / Peter Dazeley