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Ein Zoobe-Charakter

Bunt, niedlich und kitschig war sie, die Berliner Messaging-App Zoobe. Mit ihr konnten Nutzer persönliche Sprach-Botschaften versenden, die von animierten Tierchen oder Avataren überbracht wurden. Gründer Lenard Krawinkel erklärte vor einiger Zeit im Gespräch: „Zoobe ist nicht nur ein Gimmick. Es soll Leuten einen Mehrwert bieten – eine neue Kommunikationsform, um sich auszudrücken.“ Ein hoch gestecktes Ziel in Zeiten von Snapchat und Co.

Jetzt ist Zoobe offline. Wie Dario Suter, Geschäftsführer des Hauptinvestors DCM, gegenüber Gründerszene bestätigt, wurde der Service vor Kurzem eingestellt. Laut Suter habe man zuletzt zwar keine schlechten Nutzerzahlen verzeichnet: So habe es monatlich etwa eine Million aktive User gegeben. In besonders starken Monaten habe Zoobe außerdem App-Downloads in Höhe von rund einer Million verzeichnen können.

Gescheitert sei das Ganze aber an der Monetarisierung. „Nachdem Lenard, der Gründer, als kreativer Kopf die App aufgebaut hat, sollte ab vergangenem Sommer eine neue Geschäftsführerin dafür sorgen, dass die hohe Reichweite monetarisiert werden kann. Das ist uns aber nicht genügend gelungen.“

Derzeit befinde sich die Gesellschaft in Liquidation. „Wir sind in Gesprächen mit Interessenten, die einige Assets kaufen möchten“, so Suter. „Gleichzeitig überlegen wir, wie man die Learnings von Zoobe auf künftige Businessmodelle übertragen kann.“ DCM produziert und vertreibt Filme in Deutschland und der Schweiz und investiert zudem in Startups.

Zoobe wurde bereits im Jahr 2008 von Lenard Krawinkel gegründet. Zu Hochzeiten arbeiteten etwa 30 Leute bei dem Startup. Zunächst hatte sich das Unternehmen selbst finanziert, 2011 folgte dann eine Seed-Runde in unbekannter Höhe. Zuletzt hielt DCM etwa 22 Prozent der Anteile, der Gründer selbst etwas mehr.

Bild: Zoobe