Die Karosserie des Blackmill ist variabel

Wenn in Filmen wie The Fast and the Furious aufgemotzte Karren bei riskanten Stunts über die Leinwand heizen, kommen längst nicht mehr nur echte Autos zum Einsatz. Viele der Actionszenen entstehen nachträglich am Computer. Damit sie möglichst authentisch sind und auch die Lichtreflexionen realistisch aussehen, braucht es aber immer noch das echte Auto als Vorlage.

Die Effekt-Firma The Mill will die Werbe- und Filmbranche nun mit einem transformierbaren Wagen auf den nächsten Stand der Animationstechnik bringen. Das schwarze Chassis des sogenannten Blackbird wirkt auf den ersten Blick wie ein Gefährt aus Mad Max. Doch statt einer Kanone befinden sich oberhalb der Fahrgastzelle Kameras, die die Umgebung dokumentieren. Die dabei gemachten 360-Grad-Videos können später genutzt werden, um die Reflexionen für die Karosserie am Computer nachzustellen.

Am Wagen selbst lässt sich die Spurbreite, Radstand sowie Karosseriehöhe verstellen. Per Knopfdruck kann das Auto mal eben 1,20 Meter länger gemacht werden. Die Fahrzeuggestaltung wird dann im Nachhinein variabel am Computer vorgenommen – egal ob Kleinwagen oder Ferrari.

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Autohersteller könnten beispielsweise anhand erster Entwürfe ihren Neuwagen schon mal in unterschiedlichen Einstellungen ein paar Runden am Computer drehen lassen, bevor überhaupt ein Prototypen gebaut wird. Im Film oder Spot sind am Ende nur noch die Felgen des Blackbird zu sehen. Der Rest ist bloße Animation.

Die Firma JemFX hat zwei Jahre lang im Auftrag für The Mill am Blackbird gearbeitet bis der Wagen einsatzbereit war. In Cannes wurde die Idee dieses Jahr beim Lions Award mit dem goldenen Innovationspreis ausgezeichnet. Im ersten Promovideo lässt sich bereits erahnen, wie der Blackbird die Werbebranche aufmischen könnte.

Bild: Screenshot YouTube / The Mill BLACKBIRD