Mobil in die Zukunft

Die „mobile Transformation“ ist in vollem Gange. Weltweit greifen bereits heute schon etwa 2 Milliarden Menschen über ihr Smartphone auf das Internet zu und es werden täglich mehr. Schon jetzt können wir uns einen Alltag ohne Smartphone kaum vorstellen, und die Zukunft gehört zweifellos den ebenso mobilen wie hochoptimierten persönlichen Computern im Taschenformat. Als logische Reaktion auf diesen technischen Evolutionssprung hat Google am 21. April 2015 neue Kriterien eingeführt: Seither wird bei einer Suchanfrage danach unterschieden, ob die Suche über ein Smartphone erfolgt, und die Suchergebnisse werden in der Rangfolge entsprechend ihrer „Mobilfreundlichkeit“ anzeigt. Bereits im Vorfeld erzeugte Googles Ankündigung derartige Schockwellen bei Betreibern von Websites, Webmastern und SEO-Experten, dass für sie in den Medien das bedrohlich klingende Schlagwort „Mobilegeddon“ geprägt wurde. Aber gewappnet mit den richtigen Maßnahmen ist Mobilegeddon weniger eine Bedrohung als vielmehr ein Weckruf für die Zukunft. Keine Frage, jetzt ist ein guter Zeitpunkt für kleine, mittlere und große Unternehmen auf die veränderten Nutzungsgewohnheiten ihrer Kunden zu reagieren und in eine für Mobilgeräte optimierte Webpräsenz zu investieren.

 

1. Das Problem erkennen

Obwohl Google den Algorithmus-Wechsel bereits im Februar angekündigt hatte, befürchten Experten, dass diese Information insbesondere an kleinen und mittleren Unternehmen bisher vorbeigegangen ist. Offenbar haben längst noch nicht alle Unternehmen die Tragweite dieser Änderung erkannt, beispielsweise sind die Reaktionen darauf in Deutschland noch verzögert. Dabei kann das veränderte Ranking in den Fällen, wo es auf jeden Zentimeter weiter oben bei der Anzeige der Website in den Suchergebnissen ankommt, den Traffic auf der Website negativ beeinflussen. Dies wiederum kann zu Umsatzeinbußen sowie einer beeinträchtigten Wettbewerbsfähigkeit und Kundenbindung führen. Unternehmen und Dienstleister, nach denen verstärkt von unterwegs per Smartphone eine Suchanfrage gestellt wird, könnten das ganz direkt in einem Rückgang ihrer Besucher zu spüren bekommen. Andererseits ist „mobile friendly“ vorerst nur für Unternehmen relevant, deren Website tatsächlich Traffic über Google erhält. Die genauen Zahlen lassen sich über Google Analytics herausfinden. Hier kommt es speziell darauf an, wie hoch der Anteil von Zugriffen auf die Website vom Smartphone aus ist; Zugriffe von anderen Mobilgeräten wie Tablets oder Laptops werden als Desktop-Zugriffe gewertet und spielen bei Mobilegeddon keine Rolle.

 

2. „mobile friendly“-Kriterien

Welche Eigenschaften besitzt laut Google eine für Mobilegeräte optimierte Website? Folgende Kriterien müssen Websites erfüllen, damit sie bei der Google-Suche als „mobile friendly“ aufgelistet werden:

• Keine Verwendung von Software, die auf Mobilgeräten nicht gut funktioniert, z.B. Adobe Flash

• Die Schriftgröße ist so gewählt, dass der Text ohne Zoom gut lesbar ist

• Die Inhalte sind dem Bildschirm eines Smartphones angepasst und werden, ohne dass horizontales Scrollen notwendig ist, angezeigt

• Links sind mit genügend großem Abstand gesetzt, so dass der gewünschte Link ohne Schwierigkeiten angetippt werden kann

Bei diesen Punkten handelt es sich um wichtige, aber eigentlich ganz selbstverständliche Aspekte, die generell für eine bessere Nutzererfahrung sorgen. Demnach muss sich eine Website auch auf einem kleinen Bildschirm problemlos darstellen und bedienen lassen. Ein weiteres Plus ist eine hohe Ladegeschwindigkeit, insbesondere auch von Videos und Grafiken. Kaum jemand bringt heute noch viel Geduld auf, wenn sich Websites nur langsam laden lassen; Ladezeiten von über 4 Sekunden führen zu erheblichen Conversion Verlusten.

 

3. Google Tests und Empfehlungen

Ob eine bestehende Website die genannten Kriterien erfüllt, lässt sich anhand von Googles „mobile friendly“-Test schnell feststellen.

Aber auch wenn laut Ergebnis die Website nicht hundertprozentig für die Darstellung und Nutzung auf Smartphones geeignet ist, kann dies möglicherweise auf relativ schnelle und unkomplizierte Weise behoben werden. Wer für seinen Webauftritt eine Vorlage wie beispielsweise WordPress oder Joomla verwendet, kann ihn eventuell mit wenigen Klicks für Mobilgeräte optimieren. In Googles Leitfaden für Mobilgeräte finden sich dazu detaillierte Anleitungen zur Anpassung der Websitesoftware.

Manchmal sind jedoch umfassendere Änderungen an der Website notwendig. Auch hierzu hat Google im Leitfaden für Mobilgeräte umfangreiche Informationen zusammengestellt.

 

4. Responsives Design und andere Lösungen

Was also ist zu tun, wenn eine Website noch nicht für Mobilgeräte optimiert ist? Noch vor zwei bis drei Jahren war der Anteil bei der Suche über Smartphones wesentlich geringer als heute, so dass es verständlich war, die Optimierung für Mobilgeräte aufzuschieben. Nun aber geht es darum, mit der rasanten Entwicklung im Bereich mobile Nutzung und den veränderten Nutzergewohnheiten Schritt zu halten. Das ist auch eine wunderbare Chance für Marken und Unternehmen, sich grundsätzlich Gedanken über ihren mobilen Auftritt zu machen. Heutzutage müssen Unternehmen den Kunden auf jedem Kanal und Endgerät die gewünschten Informationen jederzeit in höchster Qualität und mit bester Verfügbarkeit bereitstellen. Hier heißt das Stichwort „User Experience“ und die bevorzugte Lösung „Responsive Design“.

Eine Website ist „responsive“, wenn eine automatische Anpassung der Inhalte auf das jeweilige Endgerät erfolgt. Ganz gleich, ob es sich bei dem Endgerät um einen Desktop-Computer, einen Laptop, ein Tablet, ein Phablet oder ein Smartphone handelt, die Darstellung sieht auf jeder Bildschirmgröße gut aus. Bei einer mit „Responsive Design“ erstellten Website handelt es sich um eine eigenständige Website, die eine eigene Strategie und Konzeption erfordert und deren Umsetzung etwas Zeit benötigt. Am Ende steht jedoch eine zeitgemäße Lösung.

Andere Ansätze bestehen beispielsweise in der Nutzung von verschiedenen URLs für die bisherige Webpräsenz und für den mobilen Webauftritt. Dies ist eine Lösung, die sich vergleichsweise schnell umsetzen lässt, allerdings ist absehbar, dass sich daraus zukünftig ein höherere Aufwand bei der Aktualisierung ergibt. Deshalb wird diese Maßnahme eher als vorübergehende Lösung betrachtet. Auch das so genannte „Dynamic Serving“ oder „Adaptive Design“ bietet durch die Verwendung von verschiedenen Templates eine gute User Experience und ist deswegen eine durchaus akzeptable Alternative.

 

5. Für Mobilgeräte optimierte Inhalte

Nicht zuletzt geht es bei Inhalten jedoch nicht nur um die optimierte Darstellung und Bedienung, sondern tatsächlich um die Art und Weise wie die Informationen durch Text und Bild für kleine Bildschirme optimal aufbereitet werden. Bei der mobilen Nutzung sind relevante Informationen wichtig, die schnell erkennbar und abrufbar sind. Ein gehaltvoller und klarer Text, der die Informationen präzise darstellt, bietet eine bessere Nutzererfahrung auf Mobilgeräten. Im Gegensatz dazu lassen sich auf Websites, die für Desktop-Computer konzipiert wurden, wesentlich mehr Informationen unterbringen. Auch auf übermäßig viel Bildmaterial sollte beim Mobilauftritt verzichtet werden.

Mobilegeddon? Eigentlich ist es doch ganz klar, dass es mehr Sinn und Freude macht, sich Websites auf einem kleinen mobilen Bildschirm anzuschauen und zu nutzen, die problemlos angezeigt werden. Vermutlich wird man sich in ein paar Jahren fragen, warum Websites nicht schon immer für Mobilgeräte optimiert waren.

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