Die Movinga-Gründer Bastian Knutzen, 23, und Chris Maslowski, 24

Die beiden Movinga-Gründer Bastian Knutzen und Chris Maslowski haben das Umzugsstartup verlassen, wie mehrere Quellen gegenüber Gründerszene bestätigten. In einer Mail an ihre Mitarbeiter, die Gründerszene vorliegt, kündigten sie den Wechsel in der Chefetage an. Finn Hänsel bleibt Geschäftsführer, außerdem steigt Christoph Müller-Guntrum in die Geschäftsführung auf. Er war zuvor bereits VP Growth bei dem Umzugs-Unternehmen. Ein Unternehmenssprecher bestätigte die Personalien.

Zu den Gründen für ihr Ausscheiden schreibt Gründer Bastian Knutzen in der Mail:

However, the biggest mistake we made is scaling too quickly. We were fully on fire to bring the moving industry to the next level. It is a complicated service and we have underestimated some of the challenges. Mistakes happen every single day, but we’re not afraid of making changes when we need to.

Auch verändert das Unternehmen seine Strategie. Laut der Mail wolle sich das Unternehmen auf die zwei Kernmärkte Deutschland und Frankreich konzentrieren. Damit einher gehen Entlassungen, etwa ein Viertel der 500 Mitarbeiter muss das Startup verlassen. Zuvor war Movinga noch in Großbritannien und Italien aktiv.

Trotz einiger kritischer Stimmen kommt die Personalie überraschend. Galten die beiden Gründer doch mit ihrem schnellwachsenden Startup als Hoffnungsträger. Innerhalb weniger Monate wuchs Movinga auf etwa 500 Mitarbeiter an, rund 35 Millionen Euro konnte das Unternehmen von namhaften Investoren einsammeln, darunter von Index Ventures und dem Rocket-Fonds Global Founders Capital.

Erst kürzlich war bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft ein Verfahren gegen das Berliner Startup wegen Verdachts auf Urkundenfälschung eingeleitet hat. Wie das Manager Magazin berichtete, habe es ein „mutmaßlich gefälschtes Lizenzdokument“ gegeben. Movinga-Gründer Bastian Knutzen bestätigte die Ermittlungen, gab sich aber zuversichtlich, dass „keinerlei strafrechtlich relevantes Verhalten vorlag“. Was der ausschlaggebende Grund für den Abgang war, bleibt unklar.

Die WHU’ler Knutzen und Maslowski hatten das Startup Anfang 2015 gegründet, anfänglich als studentische Umzugshilfe. Später entwickelten sie ein Portal, um Überkapazitäten von Umzugsunternehmen zu nutzen und diese besser auszulasten. Die beiden werden im Aufsichtsrat des Unternehmens bleiben und arbeiten laut Mail bereits an einer neuen Idee. In der Mail schreibt Knutzen außerdem:

This has not been an easy decision and probably is the hardest decision we have ever made in our lives.

Bild: Movinga