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mymoria Die Mymoria-Macher Peter Kautz, Björn Krämer und Heiko Reintsch (von links)

Die drei Gründer Björn Krämer, Peter Kautz und Heiko Reintsch versuchen eine Branche zu digitalisieren, die analoger kaum sein könnte: Bestattungen. Genauer: die Bestattungsplanung.

Über das Portal Mymoria können die Hinterbliebenen, Bestattungen online organisieren und buchen, erklärt Mitgründer Björn Krämer das Konzept des Berliner Startups. Nutzer erhalten Angebote für Bestattungen, können Urnen oder Särge auswählen oder auch Traueranzeigen entwerfen. Zudem haben die Nutzer die Möglichkeit, ihre eigene Beisetzung für die Zukunft zu planen.

Dafür arbeitet das zehnköpfige Team mit Partnerunternehmen aus ganz Deutschland zusammen, sprich Bestatter, die über Mymoria Aufträge erhalten. Der Markt dafür ist groß: Nach Angaben des Bundesverbands Deutscher Bestatter sterben hierzulande jedes Jahr etwa 860.000 Menschen. Der Verband sieht die „technischen Möglichkeiten des Internets eine gute Hilfestellung“, um einen Bestatter zu suchen. Im Gespräch mit Gründerszene erklärt der Mymoria-Gründer Krämer, dass das Berliner Startup keine Gebühren von den Bestattern verlange. Das Startup finanziere sich stattdessen über den Verkauf von Produkten wie Urnen.

Wie kam es zu dieser Idee? „Wir waren auf der Suche nach etwas Neuem. Für uns war das eine ganz bewusste Entscheidung, sich selbstständig zu machen“, erklärt Krämer im Gespräch mit Gründerszene. „Wir haben vorher Führungspositionen in Konzernen gehalten, wollten aber nicht länger dort bleiben.“ Als im Bekanntenkreis eine Bestattung organisiert werden musste, hätten die Gründer gemerkt, dass es viele Preisvergleiche zu Bestattungen gebe – aber kaum eine Onlinedienstleistung für die Organisation.

Im Juni 2016 ging Mymoria, das zu Beginn unter Memoria auftrat, dann online. Im ersten halben Jahr des Geschäftsbetriebs hat das Unternehmen nach eigenen Angaben eine dreistellige Anzahl an Bestattungen online organisiert.

Nun konnte das Trio Investoren von dem Geschäftsmodell überzeugen. Krämer, Kautz und Reintsch haben eine Serie-A-Finanzierungsrunde abgeschlossen. Einen „Betrag im deutlichen siebenstelligen Bereich“ investieren die Risikokapitalgeber b-to-v und HOWZAT Partners sowie die bisherigen Geldgeber. Zu diesen gehören der von der IBB Beteiligungsgesellschaft gemanagte VC Fonds Kreativwirtschaft Berlin sowie ein Business-Angel-Pool aus Nürnberg, die im Mai 2016 eine unbekannte Summe in das Startup investierten.

Mitarbeit: Alex Hofmann

Bild: Mymoria