thomas söhn myobis mydays
thomas söhn myobis mydays Myobis-Gründer Thomas Söhn mit Britta Bonn vom Kooperationspartner Alpstein

Myobis erhält 1,5 Millionen Euro

Mit Mydays verkaufte Thomas Söhn erlebnishungrigen Verbrauchern Candle-Light-Dinner, Bierbraukurse oder Städtetouren; mit Myobis, dem 2011 ausgegründeten Ableger, stellte Söhn das zugrundeliegende Buchungssystem allen Anbietern zur Verfügung: Friseuren, Massagesalons oder Veranstaltern von Zeppelinflügen; jetzt will Söhn noch mehr aus Myobis machen, nämlich: das „Amazon der Dienstleistungen“.

Helfen soll dem Münchner SaaS-Startup dabei eine Finanzierung der KfW sowie von Altinvestoren, die jüngst 1,5 Millionen Euro in das Unternehmen steckten. Im Dezember 2012 gab es schon einmal 1,5 Millionen, damals investierten Seventure Partners, RI Digital und mehrere Einzelinvestoren. Auch der European Founders Fund der drei Brüder Oliver, Marc und Alexander Samwer ist an dem Startup beteiligt, das derzeit 16 Mitarbeiter in Deutschland und der Ukraine beschäftigt.

Seit 2007, erzählt Söhn, arbeite er an dem Produkt, seine Vision: „der Digitalisierung der Dienstleistungen ein weltweites System zu bauen“. Der nächste Schritt dahin soll die Weiterentwicklung von Myobis zu einem virtuellen Lagerhaus für Dienstleistungen aus allen Branchen sein.

Die entsprechende Datenfülle will Söhn für eine Art Trendbarometer nutzen: „Wir finden heraus, in welcher Region welche Branchen boomen. Und können dann innerhalb von zwei Stunden testweise einen Marktplatz oder ein Portal dazu bauen.“ Solche Zielgruppenportale könnten etwa ein Marktplatz für Segway-Anbieter in Deutschland sein, oder ein lokales Vermarktungsportal für Hamburg.

Buchungsplattformen für Ärzte, Kosmetik, Fortbildungen, Handwerker oder Tierbetreuung könnte Myobis damit obsolet machen, sagt Söhn. „Es gibt in Deutschland 100 Startups, deren Technik wir einfach ersetzen könnten.“

Theoretisch könnte Myobis also eine Vielzahl von spezialisierten Startups ausgründen. Und: Diese würden, was Technik und Zielmarkt angeht, ein signifikant verringertes Geschäftsrisiko aufweisen. Denn die Technik sei erprobt, der Markt mit dem Trendbarometer ausreichend erforscht.

Die Technologie sei bereits entwickelt, „es fehlt jetzt nur noch der richtige Partner, um das Geschäft großzumachen“. Söhn glaubt: „Das kann ein Milliardengeschäft werden, wenn man weltweit alle Dienstleistungen auf einer Plattform versammelt.“

Wer große Ziele hat, braucht viel Geld. Mit dem frischen Kapital, sagt Thomas Söhn, seien Technik und Deutschlandgeschäft schon durchfinanziert. Myobis sei jetzt auf der Suche nach Partnern, um weltweit zu skalieren.

Söhn denkt deshalb längst schon in anderen Dimensionen: „Wir brauchen 30 oder 50 Millionen.“

Bild: Myobis