DWNRW - SCALE11Dass auch in Nordrhein-Westfalen inzwischen viele tolle Startups mit digitalen Geschäftsideen entstehen, ist längst kein Geheimnis mehr. Mit der Initiative „Digitale Wirtschaft NRW“ (DWNRW) unterstützt das Land seine jungen Gründer aus der digitalen Szene dabei, entscheidende Kontakte zu Mittelstand und Konzernwelt zu knüpfen. Im Kurzinterview erklärt der Beauftragte für die Digitale Wirtschaft NRW, Prof. Dr. Tobias Kollmann, warum davon jeder profitiert.

 

Prof. Dr. Kollmann, die Konzernwelt und die Startup-Szene sehen sich häufig als Konkurrenten. Die Initiative DWNRW will sie zusammenbringen. Warum?

Weil es für beide Seiten wirtschaftlich sinnvoll ist. Nordrhein-Westfalen ist ein klassisches Industrieland: Die etablierten Unternehmen hier müssen sich auf die Digitalisierung einstellen, wenn sie nicht abgehängt werden wollen. Und zwar schnell! Sie merken inzwischen, dass Wertschöpfung immer mehr über digitale Services statt über traditionelle Produktentwicklung läuft – und schauen auf die Startup-Szene, denn das ist deren Domäne. Viele Startups wiederum sehen sich einem heftigen Wettbewerb gegenüber. Ein starker Partner an der Seite ist da Gold wert. Wer im Digitalen international mitspielen will, braucht Unterstützung – das gilt für jede Unternehmensgröße. Als Land haben wir ein Programm mit einem Wert von insgesamt 142 Millionen Euro aufgelegt, um die Zusammenarbeit zwischen Startups, Industrie und Mittelstand in digitalen Projekten zu fördern.

Sie werden 2017 zum dritten Mal mit einem NRW-Gemeinschaftsstand auf der SCALE11 sein, dem Startup-Bereich der CeBIT. Ist eine traditionelle Messe der richtige Rahmen für eine so disruptive Branche?

Absolut! Wir richten uns vor allem an den B2B-Bereich, dort basieren Entscheidungen vielleicht mehr als irgendwo sonst auf Vertrauen. Dieses Vertrauen entsteht nur, wenn man sich persönlich kennenlernt. Die CeBIT ist dafür ideal. Sie ist nach wie vor die entscheidende Großmesse im Digitalbereich. Mit der SCALE11 ist hier in den letzten Jahren eine Plattform entstanden, die Startups und potenzielle Partner zusammenführt. Das fasziniert Massen an Leuten, schließlich gibt es hier viele Innovationen auf kleinem Raum. Für uns als Initiative ist das natürlich eine hervorragende Möglichkeit, der Welt zu zeigen: So innovativ ist NRW auch für die digitale Wirtschaft. Und für die Startups selbst ist es eine tolle Chance, neue Partner und Kunden zu gewinnen und damit eine stabile Größe zu erreichen.

Tobias Kollmann

Business Punk zählt Tobias Kollmann zu den 50 wichtigsten Köpfen der deutschen Startup-Szene.

Woran sehen Sie, dass der Messeauftritt erfolgreich war?

Jedes Startup an unserem Gemeinschaftsstand geht nach der CeBIT-Woche mit mindestens zwanzig hochkarätigen Kontakten nach Hause. Das erreicht man einfach nicht, wenn man nur ein wenig online unterwegs ist – jedenfalls nicht in dieser Qualität. Die Nachfrage nach unseren Plätzen ist groß und wir müssen präzise filtern, welches Startup zu uns passt. Wir suchen daher schon solche Teams aus, die eine spannende Idee haben und die Messebesucher damit auch begeistern können.

Wie geht es für DWNRW weiter?

Im Moment bauen wir landesweit sechs „Digital-Hubs“ auf, die zu den Zentren der digitalen Wirtschaft in NRW werden sollen. Es werden Drehscheiben sein für Kooperationen zwischen Startups, Mittelstand und Industrie, für neuartige digitale Geschäftsmodelle und -prozesse. Wirtschaftsminister Garrelt Duin hat das Ziel vorgegeben: Wir wollen Digitalland Nr. 1 werden.

 

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Bilder: SCALE11