Die Münchner Internetfirma Tomorrow Focus (ToFo) hat für ihre Dokumenten-App Organize.me keinen Käufer gefunden, der die Mitte 2013 von ToFo-Mitarbeitern gestartete Anwendung weiterbetreiben möchte. Deshalb wird Organize.me Ende Februar seinen Dienst einstellen. Das wurde den Nutzern heute mitgeteilt.

Die Burda-Tochter Tomorrow Focus befindet sich seit Anfang 2015 in einem Umbauprozess: Die Nachrichtenportale Focus Online und Huffington Post sowie das Ärzteportal Jameda wurden innerhalb des Konzern weitergereicht, die Singlebörse ElitePartner wurde verkauft. ToFo will sich nur noch auf den Online-Reisemarkt konzentrieren.

Auch von Organize.me – mit etwas über 15 Mitarbeitern wesentlich kleiner als die anderen Portale – wollte sich das Unternehmen trennen. Gefunden wurde allerdings nur ein Käufer, der für eine ungenannte Summe allein die Assets des Startups übernimmt, am Weiterbetrieb des Diensts allerdings nicht interessiert war. Von zuletzt zehn Mitarbeitern sei die Hälfte in anderen ToFo-Projekten untergebracht worden, so ein Sprecher gegenüber Gründerszene, die andere Hälfte sei vom Käufer übernommen worden. Um wen es sich dabei handelt, ist bislang nicht bekannt.

Beim Start von Organize.me vor zweieinhalb Jahren galt der Markt für Dokumenten-Apps als verheißungsvoll. Neben der ToFo-App versuchten Frank Thelens Doo, Doctape aus Hannover, Fileee aus Münster und Gini aus München ihr Glück. Überlebt haben nur Fileee sowie Gini, das dafür einen Strategiedreh zum B2B-Dienstleister vor allem für die Finanzindustrie hingelegt hat.

Auch Organize.me zieh in seiner Abschiedsbotschaft an die Nutzer eine resignierte Bilanz: „Leider mussten wir dennoch erkennen, dass die meisten DEN EINEN Ort zum Ablegen von Dokumenten gar nicht benötigen oder wir in den letzten drei Jahren einfach nicht das umsetzen konnten, was Euch wirklich bei der Bewältigung Eures Papierkrams geholfen hätte.“ Man habe es nicht geschafft, „eine ausreichend große Gruppe von Nutzern“ an den Dienst zu binden.

Bild: Tomorrow Focus