JimDrive
JimDrive Die JimDrive-Gründer Christoph Mayer, Timo Weltner und Sofian Oweideh (v.l.)

Der digitale Automobilclub JimDrive hat Ende 2016 eine weitere Millionen-Finanzierung bekommen. Das teilte das Stuttgarter Startup mit. Die aktuelle Runde wird von der Berliner Auden AG, den Check24-Gründern und dem Venture-Arm der Motor Presse angeführt. Im Juni 2016 beteiligten sich bei der Seed-Finanzierung bereits der ProSiebenSat.1 Accelerator und Speedinvest.

Bei der ersten Finanzierung sei ein niedriger Millionen-Betrag geflossen, bei der aktuellen Runde ein mittleres Millionen-Euro-Investment, sagt Gründer Timo Weltner gegenüber Gründerszene und NGIN Mobility. Das frische Kapital werde vor allem in die Produktentwicklung gesteckt, so der Gründer. Auch das derzeit 16 Mitarbeiter große Teams soll wachsen und im Laufe des Jahres drei bis vier neue Märkte in Europa hinzu kommen.

Das 2015 von Christoph Mayer, Timo Weltner und Sofian Oweideh gegründete Unternehmen bietet einen digitalen Pannenservice. Anders als der ADAC oder AvD hat das Startup keine eigenen Abschleppfahrzeuge. Stattdessen kooperiere das Unternehmen mit Assistance Partner, dem zweitgrößten Pannen-Netzwerk in Deutschland, erklärt Weltner.

Ab 29,99 Euro im Jahr stünden Club-Mitgliedern etwa 1.900 Pannenhilfe- und Abschleppfahrzeuge in Deutschland zur Verfügung. Zum Vergleich: Eine deutschlandweite ADAC-Mitgliedschaft beginnt ab 49 Euro im Jahr. Zu dem gleichen Preis bietet JimDrive einen europaweiten Service an. Das Jahresabo könne deshalb so günstig angeboten werden, weil JimDrive als digitale Plattform keine eigene Flotte führe und auf stationäre Meldestellen verzichte, so Weltner.

Der digitale Automobilclub gewinne jeden Monat eine vierstellige Anzahl an Mitgliedern hinzu, so Weltner. In diesem Jahr will das Unternehmen eine sechsstellige Mitgliederzahl erreichen. Eine genaue Angabe zur Mitgliederanzahl möchte der Gründer derzeit nicht machen. Mit 54 Millionen Führerscheininhabern in Deutschland sei das Marktpotenzial immens, so der Gründer. Der ADAC hat rund 19 Millionen Mitglieder, so der Stand für Ende 2015.

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Eine App sei ebenfalls geplant, über die sich der gesamte Service in Anspruch nehmen lasse. Weltner zufolge soll sie im Laufe des Jahres erscheinen. Über die OBD-Schnittstelle, die sich seit dem Baujahr 2001 in jedem Auto befindet, soll der Zustand des Fahrzeugs sowie der Tankstand gleich über die App abgefragt werden können. Damit sei der Pannenservice besser auf den konkreten Fall vorbereitet, so der Gründer.

Neben JimDrive gibt es mit Mobil in Deutschland e. V einen weiteren jungen Automobilclub, der es mit den etablierten Pannenservices aufnehmen will. Das Preis- Leistungsniveau ist ähnlich wie beim Stuttgarter Startup.

Bild: JimDrive