Vom VC hinters Licht geführt?

Es ist die ewige Sorge des erfolgreichen Gründers: Was, wenn der Investor mich übers Kreuz legt? Das Unternehmen wächst und wächst, schreibt schwarze Zahlen und hat eigentlich eine goldene Zukunft vor sich. Doch dann kommt der böse Investor um die Ecke, verdreht einem mit seinem vielen Geld den Kopf und schon ist die Firma finanziell abhängig und die Entscheidungsfreiheit des Gründers stark eingeschränkt – im schlimmsten Fall wird dann ein Exit vorangetrieben, der dem Gründer gar nichts bringt, da der Großteil des Kaufpreises an den Investor fließt.

Um diese Angst seitens der Gründer wissen natürlich auch die Investoren. Passion Capital hat nun ein Term Sheet herausgebracht, das den Gründern diese Ängste nehmen soll. Es ist in einfachem, verständlichem, manchmal sogar umgangssprachlichem (!) Englisch geschrieben und kommt ohne jegliche juristische Floskel aus.

Die Anforderungen von Passion Capital

Im Dokument wird die „Non-Hipster-Limited“, also das jeweilige Startup, beispielsweise dazu aufgefordert einen Mitarbeiter-Anteilspool zu kreieren, um hochklassige Führungskräfte zu bekommen. Außerdem möchte Passion Capital eine einfache Liquidation Preference auf sein Investment und unterstützt das Drag-Along-Prinzip, das einen Unternehmensverkauf bereits dann ermöglicht, wenn lediglich mehr als 50 Prozent der Anteilseigner verkaufen wollen – die übrigen müssen dann eben mitziehen.

Die drei Partner des Passion Capital Fonds, Stefan Glänzer, Eileen Burbridge und Robert Dighero, haben mit ihrem Term Sheet auf jeden Fall mehr Klarheit in den undurchsichtigen Wald der Venture Capitals gebracht – es bleibt zu hoffen, dass sich weitere Finanziers der Branche dieser Maxime anschließen und Gründer zukünftig mehr Zeit ins Produkt stecken können als sie bei Anwälten und Notaren zu vergeuden.

Bild: papermed.com