Matt Crystal, Head of International bei Pinterest

Pinterest wächst in Deutschland

Matt Crystal ist seit September 2012 für das internationale Geschäft von Pinterest zuständig – diese Woche war er in Deutschland, um Bewerbungsgespräche für das geplante Büro in Berlin zu führen. Eine gute Gelegenheit, um mit ihm über die Nutzerzahlen von Pinterest in Deutschland, das Geschäftsmodell und den Rechtsstreit um den Markennamen zu reden.

Matt, wie viele Nutzer hat Pinterest in Deutschland?

Leider kann ich keine konkreten Nutzerzahlen nennen – ich kann nur sagen, dass wir in Deutschland im letzten Jahr um 158 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen sind. Auch der mobile Bereich ist um 185 Prozent gewachsen. Über 75 Prozent der täglichen Nutzer greifen mittlerweile mobil auf die Seite zu – wir werden den Fokus also viel stärker auf unsere mobile Version legen.

Pinterest will ein Büro in Berlin eröffnen. Wie groß soll das Team werden und wann genau wollt ihr das Büro eröffnen?

Wir wollen das Büro eröffnen, sobald wir geeignete Mitarbeiter gefunden haben. Anfangs werden wir nur zwei Leute einstellen – einen Country-Manager und einen Community-Manager. Sie sollen den Kontakt zu unseren Nutzern in Deutschland aufbauen und Marketing und PR machen.

Pinterest hat bereits Büros in San Francisco, Paris, London und Tokio. Werden neben Berlin noch weitere Büros eröffnet?

Ja, wir wollen noch zwei Büros in New York und Chicago eröffnen. Und eins in Sao Paulo.

Bisher hat Pinterest noch keine Einnahmen. Wie und wann wollt ihr das ändern?

Wir wollen noch in diesem Jahr Geld verdienen, zumindest in den USA. Dafür haben wir sogenannte Promoted Pins entwickelt, die wir gerade in den USA austesten. Diese Promoted Pins sollen genauso aussehen und funktionieren wie unsere regulären Pins – aber sie werden eben gesponsert und natürlich als Werbung gekennzeichnet. Wir geben uns aber größte Mühe, dass die Promoted Pins Pinterest noch besser, nicht schlechter machen.

Wann sollen Promoted Pins auch auf der deutschen Version erscheinen?

Das kann ich noch nicht genau sagen, wir starten damit erst einmal in den USA.

Das Londoner Startup Premium Interest wollte euch verbieten, den Namen Pinterest in Europa zu nutzen. Muss Pinterest sich möglicherweise umbenennen?

Wir werden definitiv nicht unseren Namen ändern – da gibt es gar keine Diskussion. Wir gehen natürlich dagegen an, und werden auch gewinnen. Diese Firma hat sich den Namen Pinterest nämlich erst gesichert, als er in den USA und England bereits sehr bekannt war.

Wer ist für euch ein ernstzunehmender Konkurrent?

Bisher sehen wir keine direkten Konkurrenten. In den USA gibt es allerdings Pinterest-ähnliche Plattformen für bestimmte Bereiche, beispielsweise so etwas wie Pinterest nur für Möbel.

Bild: Hannah Loeffler