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alex ljung soundcloud SoundCloud-CEO Alex Ljung: „Es ist bedauerlich“

Es bleibt die größte Baustelle für die Berliner Musikplattform SoundCloud: ungeklärte Rechte- und Lizenzfragen. Mit zwei der weltweit größten Plattenlabels, Universal und Sony, gibt es noch immer keine Abkommen. Nun verschärft sich die Lage noch einmal: Der Rechteverwerter Performing Rights Society for Music (PRS), das britische Äquivalent zur deutschen Gema, geht gerichtlich gegen SoundCloud vor.

„Es war eine schwierige Entscheidung, den Rechtsweg gegen SoundCloud zu beschreiten“, schreibt die PRS an seine Mitglieder. Aber nach „fünf Jahren erfolgloser Verhandlungen“ befinde sich die Organisation in einer Situation, in der sie dazu keine Alternative sehe. SoundCloud beharre auf der Ansicht, dass es keine PRS-Lizenz für seinen Dienst in Großbritannien und Europa benötige, „was bedeutet, dass es unsere Mitglieder nicht vergütet, wenn ihre Musik über die SoundCloud-Plattform gestreamt wird“.

Um dem Berliner Unternehmen klarzumachen, wie viele PRS-Mitglieder von unrechtmäßiger Nutzung durch SoundCloud-Nutzer betroffen seien, hat die PRS SoundCloud gleichzeitig eine Liste von 4.500 Musikstücken übersandt. Darauf habe die Musikplattform mit der Löschung von 250 Stücken reagiert. Doch „leider haben wir keine Sichtbarkeit oder Klarheit über SoundClouds Vorgehen bei der Löschung von Werken“, klagen die Briten. „Deshalb ist es derzeit nicht klar, warum gerade diese Streams ausgewählt wurden.“ Am Ende sei es SoundClouds Entscheidung, ob es mit Lizenzzahlungen beginne oder ob es die Nutzung der Werke vollständig beende.

Gegenüber Gründerszene nahm SoundCloud am Donnerstagnachmittag Stellung zur Entscheidung der PRS (übersetzt aus dem Englischen):

„Es ist bedauerlich, dass die PRS inmitten aktiver kommerzieller Verhandlungen mit SoundCloud sich für dieses Vorgehen entschieden hat. Wir glauben nicht, dass dieses Vorgehen dem Interesse irgendeiner der involvierten Parteien dient, insbesondere nicht dem der PRS-Mitglieder, von denen viele aktive Nutzer unserer Plattform sind und die auf sie angewiesen sind, um ihre Werke zu teilen und mit ihren Fans zu kommunzieren.

SoundCloud ist eine Plattform von Schöpfern, für Schöpfer. Keiner auf der Welt tut mehr, um es Schöpfern zu ermöglichen, ihre Hörerschaft aufzubauen und sich mit ihr zu verbinden, und schützt dabei gleichzeitig die Rechte der Schöpfer, inklusive der PRS-Mitglieder. Wir arbeiten hart daran, eine Plattform zu bauen, auf der alle Schöpfer für ihre Arbeit bezahlt werden können, und wir verfügen bereits über Deals mit tausenden von Copyright-Besitzern, darunter Plattenfirmen, Publisher und Indie-Künstler.“

Bild: Namensnennung Bestimmte Rechte vorbehalten von TechCrunch