Ein Beitrag von Anna Ott, HR-Experte beim Inkubator Hubraum.

1. Aktive Bewerbersuche

Das unerlässlichste aller Werkzeuge in der aktiven Bewerbersuche ist RecruitEm. Mit diesem Tool kann gezielt in den großen sozialen Netzwerken wie LinkedIn nach Kandidaten gesucht werden. Suchen, speichern und – ab und an neu ausführen, um die passenden Kandidaten zu finden.

2. Developer rekrutieren

Gerade die Suche nach Entwicklern gestaltet sich als schwierig, da diese zumeist nicht in großen Netzwerken wie Linkedin oder XING auffindbar sind (oder sein wollen) – oder auf Anfragen von Recruitern längst nicht mehr reagieren. Ein Startup aus Großbritannien hat eine kluge und einleuchtende Plattform entwickelt, die dieses Problem angeht.

Auf Workshape können Unternehmen Stellen ausschreiben, passende IT-Kandidaten finden und ansprechen. Der Clou daran ist: Man ist gezwungen, „Standardstellenbeschreibungen“ aufzugeben. Dafür wird ein sogenannter „Workshape” einer Stelle beschrieben, also eine Art Profil. Kandidaten, die nach einer passenden Stelle suchen, werden dem Unternehmen dann vorgeschlagen. Wenn man geschickt mit dem Credit-System der Plattform umgeht, kann man vieles erreichen, ohne einen einzigen Euro auszugeben.

3. Kandidateninterviews effizient gestalten

Interviews, sei es persönlich oder virtuell, sind immer eine zeitaufwendige Sache. Daher wird Kandidaten, deren Lebenslauf nicht auf den ersten Blick passt, oftmals keine Chance eingeräumt. Mit dem Videointerview-Startup Viasto aus Berlin kann dieser Prozess vereinfacht werden.

Die Idee: Pro freier Stelle werden einige Standardfragen hinterlegt, die der Bewerber mittels Webcam-Aufzeichnung beantwortet. Dieses Tool kann vor allem gut für ständig offene Stellen genutzt werden. Um einen ersten Eindruck vom Kandidaten zu gewinnen, müssen die Videos nicht zwangsläufig bis zum Ende angesehen werden.

Toller Nebeneffekt: Kandidaten können schnell miteinander verglichen und Kollegen gebeten werden, diese zu beurteilen. Und: Kandidaten an jedem Ort der Welt können ohne großen Aufwand zu jeder beliebigen Zeit Antworten aufnehmen.

4. Klarnamen finden

Bei der gezielten und umfangreichen Suche nach Kandidaten im Netz wird es schnell unübersichtlich. Und: Oft hat der Recruiter nicht den Klarnamen eines Kandidaten im Blick. Um zu vermeiden, dass Kandidaten doppelt kontaktiert werden, ist es nützlich, schnell die digitale Identität des Bewerbers zur Hand zu haben.

Die Browser-Erweiterung 360social ist nützlich, da sie die weiteren, auffindbaren Profile der gleichen Person in anderen Netzwerken aufruft. Gemeinsame Kontakte können identifiziert werden, um später um Referenzen zu bitten.

5.Den Überblick behalten

Für junge Unternehmen lohnt sich eine vollwertige HR-Software oft nicht. Der Recruitingprozess wird meist mittels Google-Tabellen oder Excel gehandhabt. Das ist keine dauerhafte Lösung. Eine einfache und günstige Plattform ist BreezyHR, die sich auch als Integration in Slack einrichten lässt.

Mit der Browserintegration kann ein Kandidatenprofil per Knopfdruck aus sozialen Netzwerken importiert werden. Dies macht insbesondere in der aktiven Bewerberansprache vieles einfacher. Auch der anschließende Prozess lässt sich damit großartig und intuitiv steuern.

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