Ijad Madisch und Axel Toelke 3
Ijad Madisch und Axel Toelke 3 Researchgate-CEO Ijad Madisch (rechts) mit dem Head of Product Strategy Axel Tölke

Um ResearchGate war es lange ruhig. Das letzte Funding liegt über drei Jahre zurück, seither machte das soziale Netzwerk für Forscher in Berlin vor allem mit dem Zu- und Abgang von Szenegröße Christian Vollmann von sich reden.

Doch abseits der Öffentlichkeit ist das 2008 gegründete Startup offenbar kräftig gewachsen: Inzwischen hat ResearchGate elf Millionen Mitglieder, mehr als 10.000 neue Wissenschaftler kämen pro Tag hinzu. Das hat Gründer und CEO Ijad Madisch nun in einem aktuellen Interview mit T3N verraten.

Madisch verrät dort auch, dass sein Unternehmen noch nicht profitabel sei. Laut dem letzten im Bundesanzeiger verzeichneten Ergebnis machte ResearchGate 2014 einen Verlust von etwa 5,4 Millionen Euro. Den Umsatz aber habe man „von Jahr zu Jahr mindestens verdoppelt“, so Madisch.

Um die Einnahmen zu verbessern, setzt das Unternehmen neben einer Jobbörse verstärkt auf Werbung. Die soll stark auf die Nutzer zugeschnitten sein. „Wenn jemand einen Fachartikel liest oder ein wissenschaftliches Projekt verfolgt, in dem etwa ein bestimmtes Mikroskop für ein Experiment genutzt wird, können wir davon ausgehen, dass diese Person wahrscheinlich das Gerät kaufen oder wenigstens Informationen dazu bekommen will“, so Madisch.

Damit seien Tausender-Kontakt-Preise von bis zu 32 Euro für die Werbekunden möglich. Derzeit werden Display Ads und seit diesem Jahr auch Native Ads für Produkte und Dienstleistungen auf der Plattform angezeigt, erklärt das Unternehmen auf Anfrage von Gründerszene.

In dem Interview spricht Madisch auch über die Zukunft seines inzwischen 300 Mitarbeiter starken Unternehmens. Ein schneller Exit komme für ihn nicht infrage, zumindest wäre das „kein richtiger Erfolg“, sagt er. „Verkaufen ist doch nur eine Notlösung für Leute, die nicht mehr wissen, wie es mit ihrer Firma weitergehen soll.“ Interessanter für ihn sei ein IPO, deutet er an. Konkreteres dazu will sein Unternehmen auf Nachfrage von Gründerszene nicht verraten, nur so viel: „Es gibt noch keine genauen Pläne für einen Börsengang.“

Bild: Researchgate