Die Zahl 45 im Logo steht für das 45. Element im Periodensystem: Rhodium

Jetzt müssen schnell neue Mitarbeiter her

Es geht schnell. Noch viel schneller, als es sich Mitgründer und CEO Sebastian Kreutzberger gedacht hat. Seine Firma RhodeCode wächst explosionsartig. Aber so ist das, sagt der CEO, wenn man sich die besten Mitarbeiter holt. „Dann ist eins plus eins häufig mehr als zwei“, und alles passiert sehr viel schneller als geplant. Die Rekrutierung neuer Mitarbeiter steht gerade im Fokus des Chefs. Wegen des rasanten Wachstums seiner Firma. Neben dem Büro in Berlin sollen Dependancen in San Francisco ausgebaut und in Boston aufgebaut werden.

Bis zum Jahr 2013, bevor RhodeCode als Unternehmen entstand, handelte es sich noch um ein Hobby von zwei Leuten. Der heutige CTO Marcin Kuzminski baute damals die Software quasi nebenbei. Doch immer mehr Firmen wollten die damalige Open-Source-Software haben und damit arbeiten. Das half den Machern dabei zu verstehen, wie sich große Unternehmen ihr Produkt wünschen. „Sie entwickelten quasi unser Produkt mit“, so Kreutzberger.

Die Idee von RhodeCode ist, dass viele Programmierer gleichzeit an einer Softwareentwicklung arbeiten können. Bei maximaler Sicherheit, weil alles in der privaten Cloud der Kunden passiert. Aus diesem Grund interessieren sich auch sicherheitssensible Einrichtungen wie die US Navy, der Rüstungskonzern Raytheon, der Telco-Riese Cisco oder das US-amerikanische Energieministerium dafür.


CEO Sebastian Kreutzberger und CTO Marcin Kuzminski

Kreutzberger erklärt die Idee hinter RhodeCode so: „Unser Produkt ist so etwas wie eine Schaltzentrale für die gemeinsame Arbeit an Unternehmenssoftware.“ Sehr viele verschiedene Tools, die dafür eingesetzt werden, sollen dann durch RhodeCode zentral und vor allem sicher zu steuern sein. Es scheint einen großen Bedarf an diesem Prinzip zu geben. Kreutzberger schätzt das gesamte Marktvolumen auf 21 Milliarden Dollar.

Damit wildert RhodeCode auf einem Gebiet, dass eigentlich auch IBM oder Microsoft beackern. Doch Angst vor Konkurrenz hat Kreutzberger nicht: „Die müssten mit einem leeren Blatt Papier anfangen. Das wird nicht passieren.“ Bestehende Lösungen unterstützen nur Arbeitsweisen nach dem Waterfall-Prinzip, erklärt er. Über einen längeren Zeitraum werden Lösungen programmiert. Zum Start sind sie oft schon veraltet. RhodeCode wendet sich an Unternehmen, die an agilen Lösungen interessiert sind. Sich also schnell an neue Umgebungen und Bedingungen anpassen können.

Kern des Unternehmens sind laut dem CEO zwei Prinzipien: „Liebe und Sinn.“ Liebe in Bezug auf die Unternehmenskultur und das Management der Mitarbeiter. Kreutzberger: „Wir wollen die weltbesten Mitarbeiter. Dafür kümmern wir uns dann um all ihre Belange. Wohnen, Essen, Reisen, Aktienprogramme.“ Das ist die Aufgabe einer eigenen Abteilung. Ohne „Sinn“ findet man keine guten Mitarbeiter, sagt Kreutzberger. Die richtig guten Leute wollen das Leben der Menschen verbessern. Und nicht nur ein Rädchen im großen Unternehmen sein. Die Verantwortung dafür treibt sie zu Höchstleistungen an.“

Derzeit hat RhodeCode 25 Mitarbeiter. Bis zum Jahresende sollen es 50 sein. Dabei hilft die vor ein paar Tagen bekannt gegebene Beteiligung von Earlybird und DFJ Esprit in Höhe von 3,5 Millionen US-Dollar. Lange wollte Rhode Code ohne Investoren auskommen und hat viele Angebote abgelehnt. Doch dieses Mal freundeten sich die Macher mit den Ideen und Visionen der Geldgeber an. Derzeit gibt es in über 80 Ländern bereits insgesamt 10.000 Firmen, die die RhodeCode nutzen und dafür zwischen 10.000 und 150.000 Dollar pro Jahr zahlen. Aber was wird in fünf Jahren sein? Kreutzberger hat eine klare Vision: „Entweder wir sind von einem Konkurrenten aufgekauft oder an der Nasdaq.“

Bild: RhodeCode