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Zwar hat man auf der Riot-Konferenz nicht das Ende des E-Commerce ausgerufen. Aber die Teilnehmer waren sich sicher, dass die App-getriebene Wirtschaft sich verändern wird. Deep Tech werde der Antreiber einer neuen Wirtschaftsrevolution sein, so Conall Laverty von Wia, einem Startup, das Cloud-Plattformen für Entwickler im IoT-Bereich anbietet. In seinen Vortrag erklärte er, dass Gründer die IoT-Plattform der Zukunft jetzt bauen müssen, sonst würde man sich den Weg zu künftigen Einnahmequellen verbauen.

Als eines der besten Beispiele für den Umbau eines App- und E-Commerce-Konzerns, wurde Amazon genannt. Es beherrscht, zumindest für den Moment, das Internet-of-Things-Geschäft. IoT sei die Grundlage für zukünftige Umsätze, auch für Gründer, die jetzt gerade an den Start gingen, so die grundlegende Meinung auf der Konferenz.

Allerdings stehen viele Deep-Tech-Technologien wie Spracherkennung und künstliche Intelligenz noch am Anfang. Im Grunde seien die ersten Kunden Alpha-Tester, so Jeff Katz von Telefónica NEXT, der an der IoT-Plattform für Endkonsumenten namens Geeny arbeitet. Auch der Telefónica-Ableger kämpft wie große Unternehmen noch mit der rasanten Entwicklungskurve der Technologien.

Katz wies aber darauf hin, dass die ersten Smartphones, die die Startup-Welle mit den Apps erst so richtig losgetreten haben, am Anfang auch nur so halb fertig entwickelt waren.

Konflikt Datenschutz und IoT

Ein anderes Thema, das sowohl Unternehmen wie auch Kunden Sorgen bereitet, ist die Datensicherheit und die Frage danach, wem die Daten der Kunden eigentlich gehören. So sieht Yann Lechelle vom französischen Startup Snips vor allem gute Entwicklungschancen für Startups, wenn sie es schaffen, einerseits den Wunsch der Kunden nach Datensicherheit zu akzeptieren, also Daten lokal und nicht im Netz zu speichern.

Andererseits brauchen IoT-Startups auch die Daten, um Systeme mit Künstlicher Intelligenz aufbauen zu können. Eine schwierige Gratwanderung, wie Lechelle zugab. Nicht gerade leichter wird das ab 2018 durch das neue Datenschutzgesetz der EU, das Unternehmen stärker in die Pflicht nimmt und höhere Strafen für Verstöße vorsieht.

Die Riot-Konferenz zeigte deutlich, wohin sich Teile der Startup-Branche bewegen. Reine E-Commerce-Plattformen ohne Verzahnung in das Internet der Dinge werden es schwer haben, die eigene Internationalisierung und die damit verbundenen Finanzierungen auf die Beine zu stellen. War es bisher wichtig, die eine eigene App und den damit verbundenen Service zu investieren, steht jetzt die Entwicklung oder Adaption von IoT-Plattformen für manche Neugründungen im Vordergrund.

Bild: Gründerszene