Friedrichstraße

SAP-Konkurrent Salesforce expandiert in Europa

Der Cloud-Anbieter Salesforce (www.salesforce.com) will die Expansion in Europa weiter vorantreiben. Drei neue europäische Rechenzentren sind geplant: Das Data Center in Großbritannien soll bereits im August dieses Jahres eröffnet werden, 2015 folgen dann Zentren in Deutschland und Frankreich. Insgesamt sollen damit 500 neue Arbeitsplätze in Europa geschaffen werden. Zuletzt hatte das Unternehmen in Europa ein Wachstum von 41 Prozent im Finanzjahr 2014 vermeldet.

Schon am 1. April dieses Jahres soll in Berlin ein neuer Standort eingeweiht werden. Deutschlandchef Joachim Schreiner begründete die Standortwahl damit, dass Startups wichtige Salesforce-Kunden seien und die Berliner Startup-Szene „eine der am schnellsten wachsenden und innovativsten des Landes“ ist.

Das Unternehmen richtet seine Cloud-Angebote an „große, mittelgroße und kleine Unternehmen aus ganz Europa quer durch alle Branchen“. Auf dem Salesforce-Blog ließ Schreiner verlauten: „Unsere Mitbewerber dürfen sich warm anziehen.“ Gemeint sein dürfte damit vor allem der baden-württembergischen Konkurrent SAP, der ebenfalls eine Geschäftsstelle in Berlin hat.

Hinter der Errichtung neuer europäischer Rechenzentren will das Unternehmen wahrscheinlich auch dem durch die NSA-Affäre geschürten Misstrauen gegenüber Cloud-Computing entgegenwirken. Einer Bitkom-Umfrage von Januar 2014 zufolge hat das Cloud-Wachstum durch die Spionageaffäre einen deutlichen Dämpfer erhalten. Auf die Facebook-Ankündigung zur Errichtung europäischer Rechenzentren von Salesforce reagierte so auch ein User mit der Frage: „Kann ich als Kunden dann entscheiden, dass meine Daten in Deutschland und auch wirklich NUR dort gespeichert werden?“ Auf Anfrage von Gründerszene versichert Schreiner: „Wir sind nicht in das PRISM-Programm involviert und wir ermöglichen keinen Regierungen direkten Zugang zu den Servern von Salesforce.“

Bild: © panthermedia.net / Andreas Weber