Brücken schlagen zwischen Startups und Corporates – selbst über Grenzen hinweg

Um in einem ausländischen Markt durchzustarten, brauchen Gründer außer viel Geduld und Zeit vor allem: starke Partner. Doch diese in einem Meer an Veranstaltungen, Unternehmen, Verbänden und Inkubatoren zu finden, ist ein ziemlich schwieriges Unterfangen.

Um deutschen Startups den Weg in die Schweiz zu ebnen und ihnen kompetente Partner zu vermitteln, hat sich der Swiss Innovation Outpost zu einer Art Matchmaker zusammengefunden. Dieser Verbund besteht aus sechs Schweizer Unternehmen:

Neben der Schweizerischen Post und den Schweizerischen Bundesbahnen gehört auch die Swiss Life dazu, ein Anbieter für Vorsorge- und Finanzlösungen. Ebenfalls in den Zusammenschluss vertreten sind der Credit Management und Financial Service Intrum Justitia, der Anbieter für Energie- und Kommunikationslösungen ewz und die Handelsholding Valora.

Gekommen um zu bleiben: Der Outpost als fester Bestandteil der Gründerszene

Alles begann im März 2015, als der Swiss Innovation Outpost verschiedene Akteure der Berliner Gründerszene in der Schweizer Botschaft zusammenbrachte – mit großem Erfolg. „Unsere Partner fanden es toll, und auch die Startups zeigten großes Interesse“, erzählt Dominik Wensauer, Leiter des Swiss innovation Outpost. „Wir starteten dann ein Pilotprojekt, mit dem wir Kooperationen zwischen Corporates und Startups über einen längeren Zeitraum intensiv getestet haben. Wir wollten nicht nur einen Zug haben, der einmal im Jahr hin- und herfährt, sondern eine Brücke, die dauerhaft verbindet.“

Die Bilanz nach einem Jahr? „Wir haben die Pilotphase unseres Projekts erfolgreich beendet. Wir konnten uns auf dem Markt präsentieren und hatten gute Gespräche, aus denen sich einige Kooperationen ergeben haben. Natürlich haben wir aber auch schon neue Pläne geschmiedet“, so Wensauer.

Success Story: Deutsche Startups treffen auf Schweizer Superunternehmen

Einige der Highlights in puncto Zusammenarbeit? Die im Januar 2016 gestartete Pilot-Kooperation zwischen dem Stuttgarter Startup Smoope, den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) sowie ewz, einem der größten Energieversorger der Schweiz. Mit der Smoope-App können Unternehmen Anfragen über Sofortnachrichten abwickeln und damit ihren Kundenservice stark verbessern und vereinfachen. Gleichzeitig können Corporates mit der „Messaging as a Service“-Lösung auch direkt in den Kontakt zu Kunden, den eigenen Mitarbeitern oder Bewerbern treten, und so die Kommunikation nach außen zusätzlich steuern.

Und auch die Schweizerische Post wurde auf spannende deutsche Startups aufmerksam und verzeichnet ein bereits erfolgreich durchgeführtes Proof of Concept: Im vergangenen Herbst arbeiteten sie erfolgreich mit dem Potsdamer Startup Valsight zusammen, das mit seiner Software für werttreiberbasierte Unternehmenssteuerung das Controlling verbessert.

Warum sollten Gründer überhaupt ihr Glück in der Schweiz versuchen?

Obwohl der Markt verhältnismäßig klein ist, bietet die Schweiz deutschen Gründern, die nach einem neuen Absatzmarkt für ihre Produkte suchen, besondere Vorteile. Im Durchschnitt verdienen Schweizer nämlich fast doppelt so viel wie ihre europäischen Nachbarn – und das trotz deutlich höherer Lebenshaltungskosten. Die kaufkräftige Bevölkerung ist außerdem ziemlich technikaffin. Und: Da Preise im Handel in der Schweiz etwa ein Drittel höher sind als in Deutschland, können deutsche Startups ihre Konkurrenten vor Ort leichter unterbieten und somit höhere Margen erzielen.

Insights, Intros und Infos: So unterstützt der Outpost deutsche Startups

Damit der Schritt gen Süden gut funktioniert, sind Gründer auf die Unterstützung von erfahrenen Partnern mit Marktexpertise angewiesen. Und genau das kann der Swiss Innovation Outpost bieten: Mit insgesamt sechs Schweizer Unternehmen deckt der Corporate-Zusammenschluss ein großes Spektrum an zukunftsweisenden Branchen ab.

Alle sind aus der Schweizer Unternehmenslandschaft nicht mehr wegzudenken – und möchten ihre Erfahrungen gerne weitergeben. Damit erhalten deutsche Gründer einen einfacheren Zugang in diesen absatzstarken Markt.

Mit renommierten Unternehmen wie der SBB und ewz zusammenzuarbeiten, ist für Startups in vielerlei Hinsicht interessant: Denn Gründer können dadurch ihr Produkt reichweitenstark platzieren, neue Kundenstämme erschließen und von einem großen Business-Netzwerk profitieren. Und auch, um das eigene Business weiterzuentwickeln, ist eine Corporate-Kooperation hilfreich. In Sachen Prozesse können sich Startups noch einiges von etablierten Unternehmen abschauen.

Hoch hinaus: So erreicht der Schweizer Gründer-Support das nächste Level

Obwohl der Swiss Innovation Outpost im ersten Jahr bereits erfolgreiche Kooperationen gestartet hat, möchte Wensauer sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Er hat das nächste Ziel bereits fest im Visier. „Im kommenden Jahr wird es darum gehen, das Ganze zu noch stärker zu settlen. Wir wollen die erste Anlaufstelle für Startups sein, die darüber nachdenken, in die Schweiz zu gehen.“ Um den Swiss Innovation Outpost zu verankern und damit noch mehr Gründer zu erreichen, sollen bereits bestehende Angebote stärker forciert und das Matchmaking noch aktiver gestaltet werden.

Ab Februar wird es deswegen die „Office Hours“ geben: Dreimal im Halbjahr haben Gründer die Möglichkeit, einen Termin mit Dominik Wensauer zu vereinbaren, um sich unverbindlich auszutauschen, Ratschläge einzuholen und neue Partner kennenzulernen.

Zudem will der Swiss Innovation Outpost über Berlin hinaus aktiver werden und auf Events in Köln, Hamburg und München in Kontakt mit Startups treten.

Gründer, die 2017 im Schweizer Markt durchstarten wollen, können sich jederzeit an Dominik Wensauer wenden – und einen Slot für die Office Hour buchen.

Für die folgenden Termine in Berlin können Startups sich ab sofort anmelden:

  • 2. Februar 2017
  • 22. März 2017
  • 21. Juni 2017
  • 17. August 2017
  • 19. Oktober 2017
  • 2. November 2017

 

Artikelbild: jedrzejmarket / Eyeem.Com