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Sebastian Diemer bei seinem „Urlaub“ in Marokko

Gerade erst ist sein jüngstes Venture Digitalkasten gelauncht, schon arbeitet Seriengründer Sebastian Diemer am nächsten Unternehmen. Wie Gründerszene erfuhr, will der 30-Jährige ein Startup nach dem Vorbild von Essenlieferanten wie Deliveroo und Foodora aufbauen. Als ersten Testmarkt hat sich der Unternehmer Marokko ausgesucht.

Der Clou: Das Startup will Pizza, Burger und Sushi in abgelegene Regionen liefern, dafür wird das Essen von Fahrern auf geländegängigen Motocross-Maschinen ausgeliefert. Der Name des neuen Unternehmens: Motoradoo. Diemer, selbst leidenschaftlicher Motocross-Fahrer, hat das Modell in den vergangenen Monaten selbst bei einem Aufenthalt in Casablanca getestet. Als Familienurlaub getarnt, fuhr Diemer die ersten Essenslieferungen selbst aus. Sein Vater Otto Diemer ist als Mitgründer an Bord.

Auf Nachfrage von Gründerszene sagte Diemer über das neue Projekt: „Auf den ersten Blick handelt es sich um eine kleine Zielgruppe, allerdings ist der globale städtische Markt gesättigt mit Fahrern von Foodora, Deliveroo und UberEats.“ Viele abgelegene Orten in Afrika, Asien oder Österreich würden die pinkfarbenen Fahrräder allerdings nicht erreichen. „Das ist einfach ein Milliarden-Markt“, so Diemer.

Mit Motoradoo plant er deswegen eine schnelle globale Expansion. „Maschine-Learning und AI sollen helfen, die Routen zu optimieren“, so Diemer. Dadurch könnten mehrere Dörfer auf einmal mit Pizza und Sushi versorgt werden. Später sollen die Lieferungen auch von Drohnen ausgeliefert werden.

Ein mittlerer sechsstelliger Betrag sei in einer Friends&Family-Runde bereits in das Unternehmen geflossen, der größte Teil kommt von seinem Investment-Vehikel Unicorn Asset Management. Als weitere Anschubfinanzierung suche Motoradoo nach einem zweistelligen Millionenbetrag.

„Für mich ist es das größte Glück, dass ich ein Geschäftsmodell gefunden habe, in das ich meine Motocross-Leidenschaft einbringen kann“, freut sich Diemer. „Aber lasst Euch nicht täuschen: Wir wollen nichts weniger als die Disruption des Motocross-Essensliefer-Marktes in abgelegenen, unterentwickelten Regionen!“ 

Bild: Facebook