Das Team von Shpock. Auf den Sesseln: Die Gründer Armin Strbac und Katharina Klausberger

Vor drei Jahren starteten Armin Strbac und Katharina Klausberger die Flohmarkt-App Shpock in Wien. Eigentlich war es nur ein Nebenprojekt ihres Startups Finderly, welches sich auf den Verkauf von Elektro-Artikeln fokussierte. Doch das floppte, Shpock aber funktionierte.

Vergangene Woche kam dann die frohe Nachricht: Der seit 2013 investierte Hauptinvestor Schibsted Classifieds Media aus Norwegen übernimmt mit 91 Prozent die Mehrheit an dem Unternehmen. Das Gründerduo, das die restlichen Anteile behält, und das 45-köpfige Team werden übernommen. Bisher hat Shpock, das mit der Hamburger App Stuffle konkurriert, Kunden in Deutschland, Österreich und Großbritannien. Jetzt soll mithilfe des neuen Besitzers expandiert werden.

Wir haben die Shpock-Gründerin Katharina Klausberger um ein kurzes Interview gebeten.

Katharina, was war die größte Herausforderung der vergangenen Jahre für Euch als Gründerteam?

Ein Startup aufzubauen ist hart. Man muss sich Herausforderungen stellen, von denen man keine Ahnung hat und nie ahnte, dass es sie je geben würde. Und meistens treten solche Herausforderungen im Rudel auf. Auf das muss man gefasst sein und man muss es auch wollen. Daher können wir auch nicht wirklich die eine größte Herausforderung nennen.

Wenn Ihr etwas anders machen könntet, was wäre das?

Es gibt eigentlich nicht vieles, was wir anders machen würden. Negative Erlebnisse und Erfahrungen haben uns dort hingebracht, wo wir heute stehen. Ohne die Fehler, die wir bei Finderly, unserem ersten Projekt, gemacht haben, wäre Shpock niemals so erfolgreich geworden.

Wieso habt Ihr Euch für einen Verkauf entschieden und wie ist es dazu gekommen?

Bei dem aktuellen Deal geht es nicht vorrangig um den Verkauf, sondern darum, Bedingungen zu schaffen, die Shpock von einem lokalen zu einem globalen Player machen. In unserem alten Vertragskonstrukt hätte das nicht funktioniert, daher haben wir das jetzt angepasst. Wir und das Team sind weiterhin voll dabei und das sicher auch noch die nächsten Jahre.

Was hat Euer Team zu dem Exit gesagt?

Die erste Reaktion war ein lauter Applaus. Alle im Team freuen sich irrsinnig auf die neue Herausforderung. Wir sind alle Feuer und Flamme, Shpock in die weite Welt hinauszutragen.

Werdet Ihr noch mal ein Startup gründen?

Im Moment fokussieren wir uns voll und ganz auf Shpock, daher haben wir gar keinen Kopf für andere Gründungen. Auch wenn es eine Liste mit unzähligen Ideen gäbe…

Was ratet Ihr anderen Gründern?

Immer das Feedback der User ernst nehmen – nur gemeinsam mit seinen Nutzern kann man das Produkt in die richtige Richtung weiterentwickeln. Darüber hinaus sollte man sich nicht von Rückschlägen einschüchtern lassen. Das Startup-Leben ist wie eine Achterbahnfahrt: Auf ein Hoch folgt ein Tief und dann wieder ein Hoch – oft innerhalb von wenigen Tagen oder auch nur an einem Tag.

Vielen Dank, Katharina.

Bild: Shpock