investEU: So fördert die EU Startups

EU-Investitionsoffensive gegen die Langzeitschäden der Finanzkrise

Die europäische Wirtschaft erholt sich nur langsam von der Finanzkrise aus dem Jahr 2008. Noch immer leidet die EU unter einem niedrigen Investitionsniveau und hoher Arbeitslosigkeit. Auch die hiesige Startup-Szene bekommt das zu spüren: Verglichen mit anderen Industriestaaten bleiben vor allem öffentliche Investitionen in Deutschland niedrig. Die Folge? Wachstum, Pioniergeist und Innovationskraft bleiben – trotz großem Potential – auf der Strecke.

Um Investitionen zu fördern und das Wachstum zu steigern, geht die Europäische Kommission jetzt mit der Initiative investEU in die Investitionsoffensive.

investEU: Maßnahmen, die sich auszahlen

Das Herzstück der Investitionsoffensive ist der Europäische Fonds für strategische Investitionen (EFSI). Er wurde 2015 mit einem Ausgangskapital von 21 Milliarden Euro geschaffen. Dank des Multiplikator-Effekts soll der EFSI über einen Zeitraum von drei Jahren öffentliche und private Investitionen von mehr als 315 Milliarden Euro generieren.

Neben der Mobilisierung von Investitionen liegen die Schwerpunkte der Offensive auf der Beseitigung von Investitionshindernissen, der aktiven Unterstützung von Investitionsvorhaben sowie der intelligenteren Nutzung neuer und bestehender finanzieller Ressourcen.

Bereits in den ersten 18 Monaten hat die Offensive so Investitionen in Höhe von 209 Milliarden Euro mobilisiert – und mehr als 100.000 Arbeitsplätze geschaffen. Da der Fonds in seinem ersten Jahr so erfolgreich war, möchte die Europäische Kommission sowohl die Laufzeit des EFSI verlängern als auch seine finanzielle Kapazität verdoppeln.

Euer Startup braucht finanzielle Unterstützung? Hier gibt es mehr Informationen zu den verschiedenen Fördermitteln der EU. 

Wie Startups von der Investitionsoffensive profitieren

Die Mobilisierung von Privatkapital ist eine Kerntätigkeit des EFSI. Das im EFSI beherbergte „KMU-Fenster“ stellt mindestens 25 % der finanziellen Mittel KMUs und Startups mit weniger als 3.000 Mitarbeitern zur Verfügung. Es wird erwartet, dass so bis zum Sommer 2018 Gesamtinvestitionen von bis zu 75 Milliarden Euro für KMUs und Startups in den 28 EU-Mitgliedsstaaten generiert werden.

Mit den Geldern dieses KMU-Fensters können die bereits existierenden EU-Unterstützungsprogramme COSME (Competitiveness of Enterprises and Small and Medium-sized Enterprises) und InnovFin (EU-Finanzmittel für Innovatoren) schneller und in größerem Ausmaß genutzt werden. Außerdem wird der Zugang zu Risikokapital vereinfacht.

So können Anstoßfinanzierungen für Projekte, maßgeschneiderte Zuschüsse und Programme für Unternehmer in allen Lebensphasen, intelligente Kreditvergabe und zielgerichtete Finanzierung leichter zustande kommen.

Bereits profitiert davon hat beispielsweise MingleAfrica, ein Berliner Startup aus der Reisebranche. 2015 nahmen die beiden Gründerinnen am „Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg“ teil und bekamen infolgedessen einen Kredit mit EFSI-Garantie, der von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bereitgestellt wurde. „Ohne diese Unterstützung hätten wir unsere Geschäftsidee nicht verwirklichen können“, so Tatjana Spähn von MingleAfrica.

Europäische Ziele erreichen

Diese Projekte unterstützt der Investitionsplan:

  • Innovative Projekte und Projekte mit höherem Risiko
    Vom EFSI finanzierte Projekte oder Unternehmen können risikobehafteter sein, als es bei öffentlichen Finanzierungen üblich ist. So können sich KMUs und Startups auch den Zugang zu Finanzmitteln für Projekte sichern, die aufgrund eines hohen Risikos bislang keine finanzielle Unterstützung erhalten hätten.
  • Wachstumstreiber für die Europäische Union
    Branchen, die eine Schlüsselrolle für den Erfolg der europäischen Wirtschaft spielen. Dazu gehören Verkehr, Energie und digitale Infrastruktur, Aus- und Fortbildung, Gesundheit, Forschung und Entwicklung, Informations- und Kommunikationstechnologie und Innovation, der Ausbau erneuerbarer Energie und der Ressourceneffizienz sowie Umwelt-, Stadt- und Sozialprojekte.

Hier gibt es mehr Informationen zu den Finanzmitteln der Investitionsoffensive für Startups!

Startups treffen die Europäische Kommission

Ihr wollt mehr über alle zur Verfügung stehenden Mittel erfahren? Dann besucht das Networking-Event „Start-ups meet Europe“ in Berlin und trefft auf Berater der Investitionsoffensive.

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EU Kommission start-ups meet europe
 
 
 Artikelbild: Kirsty Lee / EyeEm