Dunnhumby will offenbar Sociomantic kaufen

Es wäre ein Riesen-Deal für Berlins Startupszene: Der Online-Werbevermarkter Sociomantic steht nach einem Bericht von Business Insider kurz vor dem Verkauf an den britischen Big-Data-Spezialisten Dunnhumby – für eine Summe zwischen 175 und 200 Millionen US-Dollar. Auch AdExchanger hat entsprechende Gerüchte gehört. Eine offizielle Bestätigung des Exits gibt es aber noch nicht. Gegenüber Gründerszene lehnte Sociomantic-Mitgründer Thomas Nicolai einen Kommentar ab.

Dunnhumby ist eine Tochterfirma der britischen Supermarktkette Tesco mit 2.200 Mitarbeitern auf der ganzen Welt. Nach eigenen Angaben analysiert das Unternehmen die Daten von über 400 Millionen Kunden auf der ganzen Welt.

Auch die Technologie von Sociomantic ist auf die Verarbeitung großer Datenmengen spezialisiert. Das Berliner Startup, erst 2009 gegründet, ist in der kurzen Zeit zu einer der führenden Demand-Side-Plattformen im Real-Time-Bidding geworden.

Von den drei Gründern Thomas Nicolai, Lars Kirchhoff und Thomas Brandhoff wuchs das Unternehmen auf heute über 200 Mitarbeiter in weltweit 16 Büros. Die Gründer gaben die Führung des Unternehmens 2012 an den Ex-Google-Manager Jason Kelly ab. In den zwölf Monaten bis August 2013 setzte das Unternehmen nach eigenen Angaben mehr als 100 Millionen US-Dollar um (annual run rate basierend auf August 2012).

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Außergewöhnlich an dem Berliner Startup, das über Jahre die Öffentlichkeit mied: Die Gründer hielten bis jetzt immer noch 100 Prozent der Anteile. Bis jetzt wurde kein Investor in die Firma geholt.

„Uns ging es immer darum, etwas Nachhaltiges global aufzubauen“, erklärte Thomas Nicolai vor einigen Monaten im ersten großen Interview der Sociomantic-Gründer. „Wir wollten zeigen, dass man in Berlin Technologie entwickeln kann, die so gut ist wie im Silicon Valley.“

Schon damals kursierten in der Stadt Gerüchte über eine 250- bis 300-Millionen-Bewertung. Ihn habe das Gerede nie interessiert, so Nicolai. „Wenn es nur ums Finanzielle ginge, hätten wir die Firma schon vor drei Jahren verkaufen können. Dann wären wir auch happy gewesen und hätten viel weniger Stress gehabt.“

Bild: Gründerszene