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gigmit Das Team von Sony mit Gigmit-Gründer Marcus Rüssel in der Mitte

Sony Music baut seine Aktivitäten in neuen Geschäftsfeldern weiter aus und beteiligt sich an Gigmit. Das Berliner Startup ist nach eigenen Angaben Europas größte Live-Booking-Plattform: Das Tool vernetzt unterschiedliche Parteien von Musikschaffenden. So sollen etwa Veranstalter passende Acts für ihre Events finden. Und Musiker Bühnen und Bookings, um Live-Gigs zu spielen.

Einen mittleren sechsstelligen Betrag investiert Sony Music nun in Gigmit, genaueres zum Deal wird allerdings nicht verraten. Der Blick ins Handelsregister zeigt derweil, dass Sony Music Entertainment Germany für die Summe einen Anteil von 15 Prozent erhalten hat.

Für den Musikriesen scheint die Plattform eine interessante Schnittstelle zu sein, um an eine weitere Künstler-Klientel heranzukommen. „Mit dieser Partnerschaft werden wir künstlerische Erfolge und wirtschaftliches Wachstum generieren“, mit diesen Worten lässt sich Philip Ginthör, CEO von Sony Music, zitieren.

Gleichzeitig hofft man beim 2012 gegründeten Jungunternehmen, die Reichweite durch die Zusammenarbeit mit der Plattenfirma auszuweiten. Startup-Chef Marcus Rüssel: „Durch die Nutzung von Synergien wird gigmit inhaltlich reifen und gewinnt darüber hinaus an Power, um unsere Positionierung im deutschsprachigen Raum weiter aufzubauen und zu vergrößern.“

Exklusiv soll die Zusammenarbeit mit Sony allerdings nicht sein. „Wenn das wirtschaftlich sinnvoll ist, werden wir auch andere Musikgrößen an Bord holen“, erklärt Rüssel gegenüber Gründerszene. Als Ziel habe sich Gigmit gesetzt, zusammen mit Sony eine Marktabdeckung von 50 Prozent der Künstler zu erreichen. Rund 11.000 Gigs seien bislang über die Plattform vermittelt worden, was einem Budget von vier Millionen Euro entspreche, teilte das Unternehmen mit.

Von Wettbewerbern wie dem kleineren deutschen Anbieter Backstage Pro oder den US-Plattformen Reverb Nation oder Sonic Bids, beide größer als Gigmit, will sich das 17-köpfige Berliner Team vor allem durch eine andere Preisstruktur absetzen. „Wir verlangen keine Transaktionsgebühren, sondern bieten stattdessen Premium-Mitgliedschaften an.“ Wie viele zahlende Nutzer die Plattform derzeit hat, will Rüssel allerdings nicht verraten.

Kennengelernt haben sich die Gigmit-Macher und die Verantwortlichen beim Musikriesen und neuen Gesellschafter Sony übrigens in echter Szene-Manier: Vor gut einem Jahr auf dem Reeperbahn-Festival sei der erste engere Kontakt entstanden. Bislang hatte sich Gigmit über die Investments von fünf Business Angels finanziert – eine im August gestartete Crowdinvesting-Kampagne hatte das Startup nicht abgeschlossen.

Bild: Gigmit / Markus Werner