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SoundCloud-Gründer Eric Wahlforss und Alex Ljung (r.)

Die Berliner Musikplattform SoundCloud entlässt 173 seiner zuletzt 420 Mitarbeiter, wie Mitgründer Alex Ljung in einem Blogpost schreibt. Die Büros in San Francisco und London würden geschlossen, heißt es weiter, und die Aktivitäten in Berlin und New York gebündelt. Ziel sei es, Kosten einzusparen und das Unternehmen finanziell auf eine gesündere Basis zu stellen. Das Unternehmen zu verkaufen, dürfte Ljungs Worten nach eher keine Option (mehr) sein: Die Massenentlassungen dienten dem „langfristigen, unabhängigen Erfolg“, schreibt der SoundCloud-Gründer weiter.

In den vergangenen Monaten habe das Berliner Unternehmen seinen Umsatz verdoppeln können. Doch das alleine reiche nicht. Es gelte, die Kosten zu verringern, die Einkommensströme zu stärken und einen starken Fokus auf die Einzigartigkeit der Plattform zu legen.

In den vergangenen Monaten und Jahren hatte es immer wieder Verkaufsgerüchte gegeben. Zuletzt berichtete die New York Post davon, SoundCloud befände sich in Gesprächen mit mehreren Interessenten, darunter die Wettbewerber Deezer, Apple und Google oder auch das Private-Equity-Haus KKR, das vor Kurzem erst bei der Musikplattform Pandora eingestiegen war. Wenn es diese Gespräche gab, sind sie offenbar zu keinem erfolgreichen Ende gekommen.

SoundCloud wirbt immer wieder mit der Zahl von 175 Millionen monatlich aktiven Nutzern. Allerdings stammt diese Zahl aus dem Jahr 2014. Darüber, wie das neuere Bezahlangebot von den Nutzern angenommen wird, gibt das Unternehmen keine Auskunft, auch nicht im jüngsten Blogpost.

Wie schwer das Geschäft für reine Musikangebote ist, hat sich währenddessen schon bei Plattformen wie dem angeschlagenen Streamingdienst Tidal oder der geschlossenen Radioplattform Rdio gezeigt. Selbst der Platzhirsch Spotify wächst zwar weiter, schreibt aber immer noch rote Zahlen. Anbieter wie Apple, Google oder Amazon benutzen die eigenen Dienste zu großen Teilen, um andere Angebote zu stärken.

Bild: Matthias Nareyek / Getty