Die Energiewende braucht mehr Tempo
Die Bundesregierung will den Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch bis 2050 auf 80 % steigern (momentan sind es 33 %), den Primärenergieverbrauch verglichen mit dem Jahr 2008 um 50 % senken und CO2-Emissionen verglichen mit dem Jahr 1990 um bis zu 95 % reduzieren.¹
Diese Ziele sind durchaus realistisch – vorausgesetzt man bezieht alle Konzepte, die der Markt zu bieten hat, mit ein. Ob durch Photovoltaik, Windenergie oder E-Mobility: Die deutsche Energiewende profitiert von vielseitigen Herangehensweisen.
Accelerator Camp beschleunigt Ideen von Energie- und Mobilitäts-Startups
Um diese Ansätze anzutreiben, sind neue, mutige Ideen aus der Gründerszene von Nöten. Deswegen ruft die Energieavantgarde Anhalt Startups dazu auf, sich noch bis zum 5. Mai 2017 für das Accelerator Camp POWER TO IDEA zu bewerben – und ihre Innovationen mit Hilfe von Coaching, Workshops, Kontakten und technischem Know-how zu schärfen. Das Camp findet vom 17. Juni bis zum 7. Juli 2017 im Bauhaus Dessau statt und gibt zehn Early-Stage-Startups die Möglichkeit, ihre Konzepte für den Energie- und Mobilitätsmarkt auszuarbeiten. Auch Teams mit einer ersten Idee können sich bewerben.
Noch bis zum 5. Mai 2017 für POWER TO IDEA bewerben!
Wie Startups von Partnern profitieren – und die Energiewende von Startups
Für junge Startups und querdenkende Gründer ist es schwierig, neue Geschäftsmodelle oder Technologien am von Konzernen dominierten Energiemarkt zu etablieren. Sie brauchen also Partner, die sie an ihrer langjährigen Markterfahrung teilhaben lassen – und mit denen sie gemeinsam neue Wege einschlagen können.
Bei POWER TO IDEA wird eine Reihe an Partnerunternehmen und -organisationen der Energieavantgarde Anhalt den Teilnehmern zur Seite stehen. Per Matchmaking werden sie mit passenden Startups zusammengeführt. Die Partner sind überaus motiviert, zusammen mit den Teams Prototypen zu entwickeln oder Pilotprojekte anzustoßen. Nach erfolgversprechender Testphase wäre sogar denkbar, dass sie die Zusammenarbeit als erste Kunden fortführen.
Bewerbt euch bis zum 5. Mai 2017 für das POWER TO IDEA Accelerator Camp – und startet Pilotprojekte mit erfahrenen Partnern!
Wie genau werden die Partner die Startups beim Camp unterstützen? Und was sind ihre Motivationen für weiterführende Zusammenarbeiten?
Abgleich der Ideen auf Kompatibilität mit den Marktmechanismen
Der Energiemarkt stellt spezifische technische, rechtliche, und betriebswirtschaftliche Anforderungen an die Marktteilnehmer. Die Dessauer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft kann den Startups vor allem dabei helfen, ihre Ideen auf ihre Kompatibilität mit den aktuellen Marktmechanismen abzugleichen: „Die Stadtwerke können ihr Know-how bezüglich der Anforderungen des Energiemarktes zur Verfügung stellen. Das hilft den Startups dabei, die Erfolgsaussichten ihrer Ideen selbst abzuschätzen. Dies gilt insbesondere für neue Geschäftsfelder außerhalb des angestammten und klassischen Energiemarktes“, so Thomas Zänger, Geschäftsführer der Dessauer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft.
Kreative Modellierung der Ideen und Check der Finanzkonzepte
„Die heutigen Startups werden von Digital Natives gegründet. Sie denken jenseits traditioneller Muster – und finden so überraschende Lösungen. Und sie betrachten das Thema Energieversorgung einfach aus der Verbrauchersicht“, so Christian Schöne, stellvertretender Leiter von FOUND IT! darüber, was Startups zur Energiewende beitragen können und was sie von anderen Akteuren der Branche unterscheidet.
Das Gründerzentrum der Hochschule Anhalt unterstützt die Startups bei der Modellierung ihrer Geschäftsidee und berät sie zu Finanzierungskonzepten. „Wir beleuchten die Konsistenz des Gesamtkonzeptes und erarbeiten gemeinsam mit den Teams Lösungsansätze für die detektierten Probleme. Dabei greifen wir auf Kreativtechniken und iterative Methoden zurück, wie zum Beispiel Effectuation.“
Eure Idee hat das Zeug den Energiemarkt zu verändern? Dann bewerbt euch noch bis zum 5. Mai 2017 bei POWER TO IDEA!
Check der Business-Modelle, Aufspüren von Fördermitteln und Entwicklung von Prototypen
Der Gründerservice der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) prüft die Business-Modelle der teilnehmenden Gründer weiter auf Herz und Nieren:
„Wir legen in unserer Gründungsberatung einen starken Fokus auf die Geschäftsmodellentwicklung – wir arbeiten bei diesem Thema mit einem Methoden-Mix aus Design Thinking, Lean Startup sowie Business-Model- und Value-Proposition-Design“, so Gründerberater Steffen Ahrens über ihren Ansatz.
Studierende und Forschende aus Sachsen-Anhalt , die am POWER TO IDEA Summer Camp teilnehmen und energiewirtschaftliche Gründungsideen in den Bereichen IKT oder Digitalisierung haben, können zum Beispiel den Ideeninkubator Scidea nutzen, um Prototypen zu entwickeln. Der Gründerservice berät aber auch, wenn es um die Suche nach geeigneten Finanzierungs- und Fördermitteln für die Unternehmensgründung geht.
„Die erneuerbaren Energien und die Digitalisierung haben zur Dezentralisierung der Stromerzeugung beigetragen und so den Raum für kreative Gründer und neue Geschäftsmodelle eröffnet. Startups haben den Vorteil, dass sie auf ihren Eintrittsmarkt fokussiert arbeiten können. Zudem können sie agil neue Ideen umsetzen und neue Kundengruppen und -bedürfnisse ansprechen. Mit innovativen Angeboten oder digitalen Geschäftsmodellen können Startups den Markt weiter verändern und zum Treiber der Energiewende werden“, so Ahrens weiter über die Chancen von Startups, die Energiewende voranzutreiben.
Wertvolle Erfahrung, Kontakte und Netzwerke
Falk Hawig, Geschäftsführer des Energieversorgers Köthen Energie, sieht beidseitige Chancen in der Zusammenarbeit mit Startups: „Köthen Energie verfolgt die Schwerpunkte Gasnetzbetrieb, Vertrieb von Gas und Strom, Fernwärme und Contracting. Forschung, Entwicklung und Innovation können bisher nur eine untergeordnete Rolle spielen. Das soll sich ändern, insbesondere mit dem Wissen um die Möglichkeiten und Notwendigkeiten, die die Energiewende mit sich bringt – im Großen, wie im Kleinen.“
Köthen Energie möchte Startups beim Accelerator Camp vor allem mit seinen Erfahrungswerten unterstützen. Außerdem kann der Versorger den Startups Zugang zu einem breit aufgestellten Netzwerk aus Landkreis, Stadt, Hochschule, Energieversorgung, Wohnungswirtschaft und weiteren künftigen Playern und Prosumern im digitalisierten Energiewende-System vermitteln.
„Mit circa 300.000 Einwohnern besteht für die Region Anhalt hier die einmalige Chance, Pilotregion mit Modellcharakter zu werden, aus dem sich überregionale Ableitungen herleiten lassen. Der hohe Anteil an eingespeister regenerativer Energie und seine mögliche Umwandlung über die Sektorenkopplung in den Wärmemarkt stellt eine immense Herausforderung dar – ist aber auch eine gewaltige Chance für die Zukunft, Wege aufzuzeigen, die den Umbau des Energiesystems vor Ort und damit auch die Wertschöpfung vor Ort deutlich vorantreiben“, schätzt Hawig das Potenzial der Region Anhalt ein.
Kooperative Entwicklung von kundenspezifischen Lösungen
Die Tilia GmbH arbeitet mit Stadtwerken, Kommunen und Industriebetrieben in der Region Anhalt, Deutschland und international zusammen, um bestehende Infrastrukturen zu verbessern und neue zu entwickeln. „Damit bieten wir Gründern einen erstklassigen Zugang zu den Bedürfnissen und Herausforderungen dieser Kundengruppen. Unser Ansatz ist die kooperative Entwicklung und Umsetzung kundenspezifischer Lösungen in den Bereichen Wasser, Abwasser, Strom, Wärme, Abfall und Mobilität“, erklärt Martin-Joseph Hloucal, Projektmanager bei Tilia. Während des POWER TO IDEA Accelerator Camps kann Tilia Workshops zu effektiver Unternehmenssteuerung oder technischen Themen wie Wärmenetzen, erneuerbare Energien oder KWK-Anlagen anbieten. Über das Accelerator Camp hinaus ist Tilia offen für langfristige Partnerschaften und tritt als Co-Investor auf, wenn gewünscht.
Mit den Partnern des POWER TO IDEA Accelerator Camp etabliert ihr eure Idee am Energiemarkt. Bis zum 5. Mai 2017 bewerben!
Hilfe bei Standortsuche und Kontakt zu Forschungs- und Wirtschaftsakteuren
Die Wirtschaftsförderung der Stadt Dessau-Roßlau hält alle standortrelevanten Informationen bereit und kann so schon bei der Projektentwicklungsphase wertvolle Hilfestellung leisten. Bei Ansiedlungs- und Erweiterungsvorhaben hilft sie bei der Suche nach einem optimalen Standort, organisiert Kontakte zu Genehmigungsbehörden und unterstützt bei der Akquisition von Fördermitteln. Der Fokus der Wirtschaftsförderung liegt auf nachhaltigem Unternehmenserfolg.
„Dessau-Roßlau ist Sitz des Umweltbundesamtes. Ein innovatives Netzwerk von Forschungs-, Entwicklungs- und Bildungseinrichtungen, die ansiedlungsfreundliche Förderpolitik, ein professioneller Wirtschaftsservice sowie aktive Wirtschaftsverbände machen die Bauhausstadt zu einem ausgezeichneten Investitionsstandort“, so Dr. Robert Reck, Beigeordneter für Wirtschaft und Kultur der Stadt Dessau-Roßlau.