Thorsten Bohg
Thorsten Bohg Thorsten Bohg gründete 2007 Toptarif und verkaufte es 2011 an Holtzbrinck – jetzt gelang ein Exit mit Omnea

Spätestens mit der rund 300 Millionen Euro schweren Übernahme von T-Online und Interactive Media ist der Kölner Ströer-Konzern vom Außenwerber zu einem hauptsächlich digitalen Vermarktungsunternehmen geworden. Auch die Anfang der Woche bekannt gegebene erhöhte Ergebnisprognose für 2014 ist vor allem dem gut laufenden Online-Marketing-Geschäft zu verdanken.

Der Übernahmefeldzug von Ströer ist dabei noch längst nicht vorbei: Wie aus dem Quartalsfinanzbericht des Unternehmens hervorgeht, hat der Konzern Anfang November zwei Startups aus dem Online-Marketing-Bereich übernommen:

Mit Wirkung zum 2. November gehen 80 Prozent der Anteile des Berliner Unternehmen Omnea an Ströer. Der Marketing-Dienstleister wurde 2013 von Toptarif-Gründer Thorsten Bohg, dem Groupon-Mitgründer Philip Conrath und den beiden Jamba-Alumni Irfan Cerci und Stefan Kühnemund gegründet und hat heute mehr als 70 Mitarbeiter.

Sie kümmern sich um die Unternehmensprofile lokaler Geschäfte, die sie über die komplette Portallandschaft hinweg aktuell halten – und damit das Ranking beim Suchmaschinenriesen Google verbessern. Für die Omnea-Mehrheit zahlt Ströer 4,9 Millionen Euro.

Eine Woche später hat Ströer darüber hinaus einen Kaufvertrag mit dem Kölner Adtech-Startup KissMyAds geschlossen. Das Unternehmen wurde 2011 in London von Florian Lehwald gestartet, zusammen mit dem VC Venista Ventures. Später wurde der Unternehmenssitz nach Köln verlegt, weitere Büros gibt es in Berlin und New York. Bis zum Exit war Venista Ventures Mehrheitseigner, seit Juli 2015 arbeitete der Venista-CEO Oliver Wimmeroth als zweiter Geschäftsführer im Unternehmen.

Als Affiliate-Netzwerk vermittelt KissMyAds zwischen Werbern und den Betreibern von Webseiten oder Apps. Der Fokus liegt auf mobiler Werbung. Für Kampagnen zahlen die Werbetreibenden auf Cost-per-Action-Basis, also etwa pro Registrierung. Für 100 Prozent der Anteile an KissMyAds zahlt Ströer etwa drei Millionen Euro.

Bild: Omnea; Mitarbeit: Elisabeth Neuhaus