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Wenn Gründer bei „Die Höhle der Löwen“ im Fernsehen ihre Idee vor Investoren präsentieren, schauen Millionen Zuschauer zu. Die eigenen Kinder aber möchten Eltern dort lieber nicht sehen. Immerhin sechs von zehn Elternpaaren raten ihrem Nachwuchs davon ab, ein Startup zu gründen. Das ergibt eine aktuelle repräsentative Studie des Verbands Bitkom.

Typisch deutsch, typisch ängstlich? Sieht ganz so aus. Denn immerhin ein Drittel der Eltern würde auf jeden Fall gegen einen solchen Schritt plädieren. Weitere 29 Prozent geben an, sie würden eher von einer Gründung abraten.

Doch es gibt auch positivere Stimmen in der Befragung. Rund jeder Vierte würde es seinen Kindern durchaus empfehlen, ein Startup zu gründen. Acht Prozent würden sogar auf jeden Fall dazu raten.

Eine Überraschung hält die Umfrage außerdem bereit: Ganz entgegen dem Frauenanteil unter Gründern raten mehr Mütter als Väter ihren Kindern zu dem Schritt. Insgesamt 34 Prozent empfehlen ihrem Nachwuchs eine Gründung, bei Vätern sind es bloß 26 Prozent.

Des Weiteren gibt es zwischen den Schultypen, die die Kinder besuchen, Unterschiede. So würden 36 Prozent der Eltern von Hauptschülern eine Gründung auf jeden Fall oder eher empfehlen, bei Gesamt- oder Gemeinschaftsschülern sind es 34 Prozent und bei Gymnasiasten 30 Prozent. Besonders zurückhaltend sind die Eltern von Realschülern: Von ihnen stehen nur 26 Prozent einer Startup-Gründung positiv gegenüber. Von den Eltern, deren Kinder noch in die Grundschule gehen, sagen heute immerhin 29 Prozent, dass sie ihrem Kind dazu raten würden, sich mit einem Startup selbstständig zu machen.

Fest steht, dass es also noch ein bisschen Mut in Deutschland braucht. Die gute Nachricht ist allerdings: Wann hören Kinder schon einmal auf ihre Eltern?

Bild: Francesco Carta fotografo