Bislang sind vor allem Business Schools wie die HHL mit seinem Spinlab für die unternehmerische Ausbildung bekannt.

Regelmäßig klagen Experten über eine mangelhafte Ausbildung für Unternehmer in Deutschland – eine aktuelle Gründerumfrage zeichnet nun ein anderes Bild. Fast die Hälfte gab an, im Studium die entsprechenden Kompetenzen für eine Gründung erlangt zu haben. Drei Viertel der Befragten erklärten sogar, Schule und Ausbildung hätten sie in ihren Gründungsambitionen bestärkt. Weitere Hintergründe dazu fragten die Wissenschaftler nicht ab.

Diese Ergebnisse gehen aus einer Befragung von 305 ehemaligen Teilnehmern des Gründerwettbewerb – IKT Innovativ hervor, die das Institut für Innovation und Technik (iit) im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erstellt hat. Viele Wettbewerbsteilnehmer haben einen wissenschaftlichen Hintergrund oder haben Uni-Projekte ausgegründet – ein Umstand, der zum positiven Bild der Unis beigetragen haben könnte.

Nach Einschätzung der Jungunternehmer hat sich auch die Wahrnehmung von Gründertum in Deutschland verändert. Mehr als die Hälfte gaben an, dass sich in der Politik, der Gesellschaft und speziell in den Medien das Klima für Gründer „eher positiv verändert“ habe.

Weitere Studienergebnisse im Überblick:

  • Fast alle Unternehmen erwarten in den kommenden zwölf Monaten eine positive Auftragsentwicklung.
  • Mehr als die Hälfte hält ein schnelles Wachstum für unabdingbar, um am Markt zu bestehen.
  • Etwa 40 Prozent halten dagegen ein schnelles Wachstum nicht für realisierbar. Grund dafür seien die „ungünstigen Rahmenbedingungen“.
  • Fehlendes Kapital ist auch ein Thema: Drei von zehn Startups überlegen ins Ausland zu ziehen, um leichter an Wachstumskapital zu kommen.
  • Auch die Finanzierungsalternativen spielen bei den Startups eine Rolle. 34 Prozent der befragten Unternehmer sind offen für Crowdfunding. Noch vor einem Jahr waren es etwa zehn Prozentpunkte weniger.
  • Schon vor der Gründung denken 42 Prozent der Befragten über eine Exit-Strategie nach – mehr als die Hälfte können sich die Übernahme durch ein größeres Unternehmen vorstellen.
  • 38 Prozent tüfteln neben ihrem Startup an weiteren Produkten und Dienstleistungen.
Die Studie ist online verfügbar.
Bild: Spinlab