Payment

SumUp: Taxifahrer im Fokus

So richtig abgehoben hat das mobile Bezahlen per Smartphone-Zusatz noch nicht. Während in den USA bereits das kontaktlose Bezahlen allein mit dem Handy – etwa via Apple Pay – im kommenden Jahr das „nächste große Ding“ werden soll, hält man in Europa noch am Bargeld fest. Aus Anbietersicht ist die Geschäftsidee des Mobile Payment überaus charmant: Ist die technologische Plattform – ob mit Aufsteck-Kartenleser, Funk-Zusatz oder Software fürs Mobiltelefon – einmal aufgebaut, kann man prozentual an jeder Transaktion verdienen.

Um hiesige Mobile-Payment-Startups wie Payleven, Masterpay oder SumUp war es zuletzt eher ruhig geworden, auch um internationale Anbieter wie Paypal here. Das US-Vorbild all dieser Jungunternehmen, das vom Twitter-Gründer Jack Dorsey gestartete Square, strauchelt. Die Anbieter drückten sich zwischenzeitlich gegenseitig die Preise. Im Sommer dann die Schlagzeile: Der europäische Platzhirsch iZettle aus Schweden nimmt stattliche 45 Millionen Euro an Kapital auf – offenbar ist doch noch Musik im Markt. Kurz darauf stockte auch der Berliner Anbieter SumUp um einen zweistelligen Millionenbetrag auf, gleichzeitig zogen sich die Mitgründer Stefan Jeschonnek und Jan Deepen aus dem operativen Geschäft zurück.

Nun will SumUp mit einem wichtigen Partner auftrumpfen. Eine Zusammenarbeit mit der Berliner Sparkasse, einem der größten Kreditinstitute Deutschlands, soll die bestehenden Kooperationen ergänzen – zu den europäischen SumUp-Partnern gehören unter anderem UBS, DHL und Tupperware. Der neue Partner will die SumUp-Lösung an die eigenen 75.000 Firmenkunden empfehlen, teilt das Unternehmen mit.

Abgesehen hat es das Startup dabei auf Gewerbetreibende wie zum Beispiel Einzelhändler, Gastronomen oder Taxifahrer, die bisher aus Kostengründen selten Kartenzahlungen akzeptierten. Was SumUp in die Karten spielen könnte: In Berlin müssen zukünftig alle Taxifahrer die Zahlung per EC-Karte akzeptieren. Allerdings hat unter anderem auch die Fahrtenvermittlungs-App MyTaxi bereits eine entsprechende Lösung im Angebot.

SumUp war dabei eine Zahlencode-Lösung, wie sie viele Konkurrenten bereits seit längerem anbieten, zunächst schuldig geblieben. Inzwischen hat das Berliner Startup nachgezogen. „Mit unserem selbst entwickelten Chip&Pin-Kartenterminal können Firmenkunden der Berliner Sparkasse Kartenzahlungen annehmen und das Serviceangebot für ihre Kunden erweitern“, heißt es von Deutschland-Geschäftsführer Sebastian Jost.

Seit dem Markteintritt im August 2012 ist SumUp in insgesamt 14 Länder expandiert, neben Deutschland ist das Startup etwa in Großbritannien, Russland und Brasilien aktiv. SumUp hat seine größten Standorte nach eigenen Angaben in Berlin, London, Sofia, Moskau und São Paulo. Die eigentlich als Technologie-Standort auserkorene Niederlassung im irischen Dublin wurde im vergangenen Frühjahr geschlossen, 30 Mitarbeiter wurden entlassen.

An Geldgebern und Kooperationspartnern mangelt es SumUp derweil nicht. Eine zweistellige Millionensumme nahm das Unternehmen bereits Mitte 2012 auf, im Frühjahr 2013 kam noch einmal eine entsprechende Summe hinzu – vom Kreditkartenanbieter American Express, der zweitgrößten spanischen Großbank BBVA und dem Rabattportal Groupon.

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