Erst im Sommer gab es Millionen für SumUp: Der Schweizer Venture Incubator, die spanische Großbank BBVA, der Rabattkonzern Groupon und der Kreditkartenriese American Express investierten. Schon damals kündigte das Berliner Startup an, expandieren zu wollen – wohin, wurde allerdings noch nicht verraten. Jetzt steht fest: Das 2011 gegründete Unternehmen versucht es mit seiner mobilen Zahlungsplattform auch in den USA.

Das Kartenterminal von SumUp – ein sogenannter Mobile Point of Sale – ermöglicht es Händlern, die EC- oder Kreditkarten ihrer Kunden mit einem Smartphone oder Tablet zu akzeptieren. SumUp konkurriert unter anderem mit Rockets Payleven und dem europäischen Marktführer iZettle. Zum Vergleich: Während SumUp mit etwa 50 Millionen Euro finanziert ist, sammelte iZettle allein diesen August 67 Millionen US-Dollar in der Serie D ein.

In den USA wird SumUp ebenfalls gegen etablierte Anbieter ankommen müssen. Paypal beispielsweise unterhält mit Paypal Here eine eigene mobile Zahlungsplattform. Auch Square, die Firma von Twitter-Gründer Jack Dorsey, ist ein scheinbar übermächtiger Wettbewerber und hat seit der Gründung 2009 mindestens 590 Millionen US-Dollar an Funding erhalten.

„Es ist das perfekte Timing, um SumUp in den USA auf den Markt zu bringen“, sagt SumUp-CEO Daniel Klein. Der Grund: In den USA werde verstärkt für Bezahlkarten mit Chip geworben, da diese sicherer sind als Karten mit Magnetstreifen. Außerdem würden nach und nach die Bezahlverfahren auf die verlässlichere Technologie umgestellt. Seit Anfang Oktober sind US-Händler selbst für Transaktionen verantwortlich, bei denen sie Kunden per Magnetkarte bezahlen lassen. „Mit der Umstellung kommen im Betrugsfall hohe Kosten auf Läden ohne Chip-Terminal zu“, so Klein. Seine Zahlungsplattform akzeptiert Chipkarten.

In Europa kooperiert SumUp mit Unternehmen wie UBS, Unicredit, Tupperware und MyTaxi – bald sollen Partner in den USA verkündet werden. Laut dem Startup werde seine Zahlungstechnologie täglich von zehntausenden Händlern in 14 Ländern genutzt, wobei jede Woche tausende neue Händler dazu kämen.

Die Expansionsversuche von SumUp, das momentan etwa 120 Mitarbeiter beschäftigt, waren bisher nicht nur erfolgreich: Vergangenes Jahr schloss das Startup seinen Standort in Irland und entließ 30 Mitarbeiter.

Bild: SumUp