Swell
Welchen Song von Lorde findest du besser? Swell lässt dich mit einem Klick abstimmen. Innerhalb des Messengers oder einer eigenen App.

In seiner Keynote bei der F8-Entwicklerkonferenz hat Mark Zuckerberg hat zwei Strategien von Facebook angekündigt: die Einbindung von Virtual Reality und den Ausbau des Messengers zur Dienstleistungszentrale für den Nutzer. Bei der Weiterentwicklung des Messengers ist Facebook auf Entwickler angewiesen. Sie sollen mit ihren Ideen und intelligenten Bots dafür sorgen, dass tägliche Aufgaben im Messenger erledigt werden können. Zum Beispiel Reisen und Hotels buchen, Geld überweisen, mit Unternehmen kommunizieren. Ein Startup aus Österreich wurde bei der Konferenz als Partner prominent per Video-Einspielung vorgestellt: Swell aus Wien.

Die Idee von Swell ist einfach. In der Selbstbeschreibung heißt es: „Ich helfe Millionen Menschen, sich zu entscheiden, indem sie einfach die Meinung ihrer Freunde einholen. Du kannst deine eigene A/B-Frage kreieren oder in bereits existierenden Swells abstimmen.“ Der Messenger präsentiert diese sogenannten Swells als Fotomontage. Zum Beispiel im Bereich Mode. Peter Buchroithner, CEO von Swell, erklärt: „Stellt euch vor, ihr seid in einem Schuhladen und könnt euch nicht entscheiden, welches Paar ihr kaufen sollt. Einfach zwei Fotos machen, über Swell teilen und du bekommst innerhalb von Sekunden die Meinung deiner Freunde.“

Das Ende der Apps – mal wieder

In dem Video, das Facebook auf der F8-Konferenz gezeigt hat, erzählt Buchroithner, dass seine Anwendung bereits drei Millionen Nutzer hat. Das Startup mit 15 Mitarbeitern unterhält Büros in Wien und Santa Monica, Kalifornien. Swell gibt es derzeit noch als App und gleichzeitig als Bot (Swelly) innerhalb des Facebook-Messengers. Ob das so bleibt? David Marcus ist bei Facebook verantwortlich für die Messenger-Produkte. Er ist davon überzeugt, dass viele Apps sehr schnell von intelligenten Bots in Messengern abgelöst werden.

Diese Entwicklung wurde in den vergangenen Jahren auch von Gründerszene vorhergesagt. Doch in der Realität haben sich Chat-Anwendungen bei uns noch nicht in der Breite durchgesetzt, wie es zum Beispiel in China der Fall ist. Die Facebook-Manager sind sich trotzdem sicher, dass es jetzt alles ganz schnell gehen wird, da erst jetzt die technischen Voraussetzungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz für wirklich intelligente Anwendungen gegeben seien. Der Nutzer muss in Zukunft nicht mehr aktiv nach Anwendungen suchen, sie kommen zu ihm, wenn er sie braucht. Um die Mittagszeit könnten sich zum Beispiel automatisch Lieferdienste in den Chatverlauf einschalten.

Unübersichtliche Messenger-Oberfläche

Um noch mehr Dynamik in die Entwicklung des Messengers zu bekommen, stellt Facebook Werkzeuge zur Verfügung, die es den Entwicklern einfacher machen, ihre Chatbots in die Plattform zu integrieren. Jetzt müsste es nur noch einfacher für die Nutzer sein, die Funktionalitäten auch zu finden. Die Nutzer-Oberfläche des FB-Messengers ist in den vergangenen Monaten eher unübersichtlicher geworden und wirkt überfrachtet. Für Swell aus Wien war der Auftritt als Showcase bei der F8-Konferenz trotzdem ein großer Schritt nach vorne.

Hier ein Ausschnitt aus der FB-Keynote, der sich um die Chatbots dreht:

Bild: Swelly