Atlas beim Spaziergang durch den verschneiten Wald

Die US-Firma Boston Dynamics arbeitet intensiv an Robotern. Das Tempo der Entwicklung ist beeindruckend. Regelmäßig erscheinen Videos, in denen Fortschritte demonstriert werden. Die Roboter werden schneller, eigenständiger, sie können besser das Gleichgewicht halten und mit ihrer  Umgebung interagieren. Das neue Modell der Baureihe Atlas hat aber noch eine Eigenschaft, die ganz erstaunlich ist. Beim Betrachten des Videos entwickelt der Zuschauer so etwas wie Mitgefühl mit der Maschine.

In einem Versuchsaufbau soll Atlas schwere Pakete auf ein Regal stellen. Dabei schlägt ein Mitarbeiter dem Roboter immer wieder das Paket aus den „Händen“ und schiebt es ein paar Meter weiter. Der Roboter erkennt die Lage und läuft hinter dem Paket her, um seine programmierte Aufgabe zu erledigen. Immer wieder wird Atlas von seinem Trainer gestört. Er wird geschubst – und einmal sogar umgestoßen. Atlas ist in der Lage, selbstständig aufzustehen und lernt aus diesen Störungen. Beim Zuschauer hinterlassen diese Störungen ein mulmiges Gefühl. In den Kommentaren zu diesem Video, zum Beispiel auf Heise Online, wird deutlich, dass die Videozuschauer in der Lage sind, Mitleid und Empathie mit dem humanoiden Roboter zu entwickeln.

Ich hatte jedes Mal Angst, dass der Roboter bei dem Test mit der Kiste und dem Eishockey-Schläger austickt und den Typen killt! Langsam kann man die Dinger fast als Personen wahrnehmen. Krasser Fortschritt!
psion-ix

Solange die nicht so dumm sind und den Maschinen zuviel Grips verpassen, solange kann man die Teile treten und schubsen. Aber dass ich Mitgefühl mit der Maschine hatte, als sie getreten und gestoßen wurde, lässt mich nichts Gutes erahnen.
itme09

Wenn er den noch ein paar Mal so asozial schubst, dann wird Skynet wohl tatsächlich unausweichlich. So manifestiert sich doch schon viel zu früh der Hass in der geschundenen Roboterseele.
Knarz1981

Außerdem ist der Roboter der Alphabet-Tochter in der Lage, auf schwierigem Untergrund zu laufen. Im Video ist zu sehen, wie er durch einen verschneiten Wald spaziert und es ist beeindruckend, dass er nach kleineren Ausrutschern immer wieder blitzschnell das Gleichgewicht findet. Das sieht schon sehr menschlich aus. Atlas ist mit 81 Kilogramm deutlich leichter geworden als sein Vorgänger und er kann Türen öffnen. Er ist 175 Zentimeter groß und wird durch einen Akku in seinem Inneren angetrieben, die Stromkabel sind verschwunden.

Bleibt zu hoffen, dass Atlas in seinen weiteren Ausbaustufen in der Lage ist, so etwas wie Mitleid mit den Menschen zu entwickeln.

Foto: Screenshot / Boston Dynamics